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„Willkommenskultur
vor Ort gestalten“
Referentin: Birgit Naujoks
Bündnis 90/Die Grünen und CDU
Ennepetal, 16.04.2015
Gliederung
• Zahlen und Fakten
• Integrationshindernisse
• Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
schaffen
•auf Bundesebene
•auf Landesebene
•auf kommunaler Ebene
Zahlen und Fakten
- Anstieg der Asylantragzahlen fordern Land und Kommunen
- Stand Ende Februar 2015: in Ennepetal 192 Flüchtlinge, davon
sind 46 Kinder
- Die Flüchtlinge sind in einer Gemeinschaftsunterkunft und 11
Wohnungen untergebracht
- Gesetzlich lange Zeit „Prinzip der Abschreckung“ – Integration
wurde und wird weitgehend verweigert
aber: schrittweise Öffnung, z.B. Regelungen zum
Arbeitsmarktzugang
- Umdenken vieler Kommunen hin zu mehr Integrationsförderung
Integrationshindernisse
Auf Seiten der Betroffenen:
• Gesetzliche Rahmenbedingungen; insb. lange Verfahrensdauer 
Unsicherheit  Wirkt sich negativ auf Gestaltung der Zukunft und des
Alltag aus  führt zu psychischen Problemen  Perspektivlosigkeit
• schlechte finanzielle Situation
• Gemeinschaftsunterkünfte / Anwohner von GU‘s  oft
Gleichgültigkeit bis Feindschaft
Auf Seiten der Kommune:
• Fehlende finanzielle Mittel zur Schaffung /Unterstützung von
integrationsfördernden Maßnahmen
Bessere Teilhabemöglichkeiten für
Flüchtlinge auf Bundesebene schaffen
Integration hängt in Deutschland vom Aufenthaltstitel ab.
Rechtliche Gleichstellung erwirken
• Zugang zu Sprachkursen erleichtern
• Arbeitsmarktzugang
• Krankenversorgung
• Sozialleistungen (Abschaffung des AsylbLG)
• Zugang zu Bildung sichern  Bafög/ Weiterbildungen/
schnellere und vereinfachte Anerkennung der Abschlüsse
• Freie Wahl des Wohnorts
Bessere Teilhabemöglichkeiten für
Flüchtlinge auf Landesebene schaffen
• Ressortwechsel (vom MIK zum MAIS)
• Einrichtung der Stelle eines Flüchtlingsbeauftragten
• Auskömmliche Finanzierung der Kommunen mit Anteil für soziale
Beratung und Betreuung
• Gesetzliche Spielräume durch flüchtlingsfreundliche Erlasse
nutzen
• Politische Teilhabe ermöglichen/Wahl zum Integrationsrat
• Ausweitung der Beschulungsmöglichkeit für junge Erwachsene bis
25 Jahre (modellhaft in Bayern über Ausdehnung der
Berufsschulpflicht)
Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
auf kommunaler Ebene schaffen
• Bekenntnis zu humanitärer Flüchtlingspolitik
• Flüchtlinge gleichberechtigt im Integrationskonzept aufnehmen
• Weitgehende Öffnung aller Maßnahmen, die kommunal für Migranten
angeboten werden, auch für Flüchtlinge
• Formulierung eines kommunalen Leitbildes für ein multikulturelles
Miteinander
• Nachhaltige Integrationspolitik
• Politische Teilhabe ermöglichen/eigenes Gremium schaffen
• Verwaltung „öffnen“
• Einrichtung einer Kommunalen Härtefallkommission
• Ermessen zugunsten von Flüchtlingen ausüben
Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
auf kommunaler Ebene schaffen
• Praktische „Willkommenskultur“
• Nützliche Informationen in verschiedenen, flüchtlingsrelevanten
Sprachen vorhalten (Bsp. „Wegweiser für Flüchtlinge“), markierter
Stadtplan, Bahn-/Busfahrpläne, Willkommenspaket
• Angebote zur Erlangung von Deutschkenntnissen schaffen
(Integrationskurse bei VHS öffnen/Gasthörer, Kooperation mit Uni,
Struktur/Unterlagen für ehrenamtliche Deutschkurse)
• Ausreichende soziale Beratung und Betreuung (Schlüssel 1:80)
• Unterbringung menschenwürdig gestalten
• Vorrangig Unterbringung in Privatwohnungen -> Auszugsmanagement
• Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte
Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
auf kommunaler Ebene schaffen
• Vernetzung
• Vernetzung und Koordinierung verschiedener Akteure
• Örtliche Strukturen nutzen  Vernetzung und Zusammenarbeit von
Kommune, Ehrenamtlichen, Vereinen, Verbänden, Beratungsstellen,
NGO´s, VHS, Universitäten, Schulen, Wohlfahrtsverbände  Runde
Tische o.ä. (regelmäßig)
• Beispielsweise Vernetzung durch gemeinsame Arbeitsbereiche:
• Bereich Gesundheit
• Bereich Aus- und Weiterbildung / Arbeitsplatzkampagnen
• Bereich Öffentlichkeits-und Lobbyarbeit
• Planung von Aktionen und Projekten
Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
auf kommunaler Ebene schaffen
• Ehrenamt stärken
• Koordinierung/Bündelung ehrenamtlicher Initiativen/Aktivitäten durch
hauptamtliche Stelle
• Schulungsangebot für Ehrenamtliche
• Patenschaftsprojekte fördern/Einsatz von Integrationslotsen
• Verstärkter Einsatz ehrenamtlicher Vormünder bei UMF mit
entsprechender Schulung und regelmäßigen Fortbildungen
• Vergünstigungen einführen
• Sozialticket
• „Ennepetalcard“: Vergünstigte Eintritte und Gebühren
• Sprachkurse bei der VHS zu weit ermäßigten Preisen
Bessere Teilhabemöglichkeiten für Flüchtlinge
auf kommunaler Ebene schaffen
• Sonstiges
• Zeitnahe Beschulung von Flüchtlingskindern sicherstellen,
Förderangebote schaffen
• Interkulturelle Sportprojekte / Kunstprojekte / soziale Projekte (mit
Kindern an Schulen / Frauen- und Familien-treff etc.) fördern
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit