Gelbe Karte aus Brüssel

MONTAG, 1.6.15 · NR. 101
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Montag, 1.6.2015
Vortag: 11 413,82 Punkte
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HEUTE
Zahl der privaten Pleiten
geht zurück
Immer weniger Schuldner
in Deutschland müssen den
Weg zum Insolvenzrichter
antreten. In den ersten drei
Monaten des Jahres haben
26 625 Bundesbürger eine
private Insolvenz angemeldet, teilte die Wirtschaftsauskunftei Bürgel mit. Das
entspreche einem Rückgang um 8,7 Prozent zum
Vorjahr. „2015 wird es bei
den Privatinsolvenzen den
fünften Rückgang in Folge
geben“ sagte Geschäftsführer Norbert Sellin.
IWF sieht Fortschritte bei
Reformen in der Ukraine
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die
Ukraine auf dem richtigen
Weg. Die Fortschritte
Kiews bei den Reformen
habe die Arbeitsgruppe
des Fonds bei ihrem Besuch vom 12. bis 29. Mai
positiv bewertet, teilte der
IWF mit. Davon hängt die
Freigabe der zweiten Kredittranche von 2,5 Milliarden Dollar für das Land ab.
Es geben Anzeichen, dass
sich die Wirtschaft allmählich stabilisiere.
Handelsblatt | Quelle: Bloomberg
DAX
Gelbe Karte
aus Brüssel
Kommissionschef Juncker
kündigt Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland an.
dpa
Berichte
aus der Welt
der Erfinder!
rtr/dpa I Berlin Die EU-Kommission will
gegen die Bundesrepublik ein Vertragsverletzungsverfahren wegen des Mautgesetzes eröffnen. Brüssel habe „erhebliche
Zweifel“, dass das Gesetz das Prinzip der
Nicht-Diskriminierung erfülle, sagte Kommissionschef Jean-Claude Juncker der
„Süddeutschen Zeitung“. „Diese Zweifel
muss die Kommission in einem Vertragsverletzungsverfahren klären, wenn nötig,
vor dem Europäischen Gerichtshof“.
In Deutschland hatte die Maut Anfang
Mai mit dem Bundesrat die letzte parlamentarische Hürde genommen. Das Vorhaben ist umstritten, da unter dem Strich
nur Ausländer die Gebühr zahlen müssen.
Die Abgabe soll auf Autobahnen und Bundesstraßen erhoben werden. Deutsche
Fahrzeughalter müssen automatisch eine
Jahresvignette kaufen, die im Schnitt 74
Euro kosten wird. Sie werden aber in glei-
cher Höhe über die Kfz-Steuer entlastet.
Da EU-Vertragsverletzungsverfahren
meist länger als ein Jahr dauern, wird damit gerechnet, dass die Bundesregierung
an ihrem Plan der Einführung der Maut
zum Jahreswechsel festhält.
Die Grünen gehen davon aus, dass die
EU-Kommission mit ihrem Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen der Pkw-Maut Erfolg haben wird. „Der
Europäische Gerichtshof wird das Gesetz
kippen“, sagte ihre Verkehrspolitikerin Valerie Wilms in der „Welt“. Dann werde Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)
als der Minister in die Geschichte eingehen, „der die Maut nicht für Ausländer,
sondern für alle eingeführt hat“. Es sehe
fast so aus, als ob es Dobrindt bewusst darauf abgesehen habe. „Das Maut-Gesetz ist
ein Rechtsbruch mit Ansage.“
Der Vorsitzende des Verkehrsausschus-
Deutsche Teuerung
steigt auf 0,7 Prozent
rtr I Berlin Die deutsche Preise steigen so kräftig wie seit
sieben Monaten nicht mehr.
Waren und Dienstleistungen
kosteten im Mai durchschnittlich 0,7 Prozent mehr
als ein Jahr zuvor, wie das
Statistische Bundesamt heute mitteilte. Die Inflation zog
damit den vierten Monat in
Folge an, da Nahrungsmittel
und Mieten mehr kosteten.
Benzin und Heizöl verbilligten sich zudem nicht mehr
ganz so stark. Im Januar waren die Preise noch um 0,3
Prozent gefallen, was Sorgen
vor einer Deflation – also vor
einem Preisverfall auf breiter
Front – geschürt hatte. Allerdings bleibt die Teuerung ungewöhnlich niedrig: Die EZB
spricht nur bei Werten von
knapp unter zwei Prozent
von stabilen Preisen. „Die absolute Tiefphase bei der Inflation ist vorbei, die Deflationsdiskussion damit vom
Tisch“, sagte Ökonomin Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,4 Prozent.
ses im Europäischen Parlament legte
Bundespräsident Joachim Gauck nahe,
das umstrittene Gesetz zur Pkw-Maut
nicht zu unterschreiben. „Bundespräsident Gauck muss sich überlegen, ob er die
Ausländermaut unterschreibt, die der
Rechtsdienst des Deutschen Bundestags
als europarechtswidrig eingestuft hat“,
sagte Michael Cramer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Dieser Irrsinn muss gestoppt werden“, sagte Cramer. Das Ziel der
Maut sei „das Abzocken ausländischer
Fahrer.“
Dobrindt wies die Kritik der EU-Kommission zurück. Das Gesetz sei EU-rechtskonform, teilte er heute in Berlin mit.
„Falls es aus Brüssel dazu Bemerkungen
gibt, sollte die Kommission detailliert sagen, was ihr an den Gesetzen nicht gefällt“,
forderte der CSU-Politiker. Pauschal-Kritik
aus Brüssel sei nicht akzeptabel.
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Wirtschaft & Politik
2 WIRTSCHAFT & POLITIK
Berlin und Paris für Quoten
für Europas Asylbewerber
Deutschland und Frankreich
verlangen Nachbesserungen
bei den EU-Plänen zum Umgang mit der Flüchtlingskrise. Beide Länder seien zwar
bereit, die Aufnahme von
Flüchtlingen nach dem von
der EU-Kommission vorgeschlagenen Verteilungsschlüssel zu prüfen, erklärten
die Innenminister Thomas de
Maiziere und Bernard Cazeneuve. Voraussetzung sei
aber, dass die Staaten an den
Außengrenzen EU ihre Grenzen stärker überwachten.
Peking verbietet Rauchen
in der Öffentlichkeit
Chinas Hauptstadt geht mit
einem der weltweit strengsten Nichtrauchergesetze gegen Nikotinsüchtige vor. Seit
heute ist in Peking das Rauchen in allen geschlossenen
öffentlichen Räumen verboten, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Bei Missachtung
drohten den Betreibern von
Restaurants hohe Geldstrafen bis zum Entzug der Lizenz. Peking will Tausende
Kontrolleure losschicken.
Hacker greifen Japans
Rentenversicherung an
Die japanische Rentenversicherung ist von Hackern angegriffen und ausgespäht
worden. Die Täter hätten die
Daten von 1,25 Millionen Bürgern erbeutet, teilte die Behörde am Montag mit. Die
Angreifer nutzten demnach
eine virenverseuchte E-Mail,
um sich Zugriff zu den Systemen verschaffen.
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
NSA wird in USA ausgebremst
Senat kann sich nicht auf neues Mandat einigen – Reform in Sicht
rtr I Washington Der US-Geheimdienst
NSA muss wegen Auseinandersetzungen im Kongress vorerst auf die massenhafte Sammlung amerikanischer Telefondaten verzichten. Die Abgeordneten
im Senat konnten sich in dieser Nacht
nicht auf eine Verlängerung von Befugnissen für die NSA und andere Behörden einigen. Sie waren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingeführt worden und liefen gestern aus.
Letztlich dürften die Abgeordneten
aber einer Geheimdienstreform zustimmen, die auch von Präsident Barack
Obama befürwortet wird und Datensammlungen in engeren Grenzen zulässt. „Dieses Gesetz wird am Ende angenommen“, sagte der republikanische
Senator Rand Paul. Er lehnt anders als
die meisten seiner Parteikollegen das
Spähprogramm grundsätzlich ab und
verhinderte die Abstimmung.
Die massenhafte Speicherung und
Auswertung von Telefon- und Internetdaten durch die NSA sorgt seit den Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden
für Diskussionen. In Deutschland steht
der Bundesnachrichtendienst wegen
seiner Zuarbeit zum NSA in der Kritik.
Geheimdienstexperten gehen davon
aus, dass eine Verzögerung von wenigen
Tagen im Senat wenig Auswirkungen
Der republikanische US-Senator Rand Paul (Mitte) lehnt das Spähprogramm des Geheimdienstes ab.
dpa
auf die Arbeit der Behörden hat. Sie
dürfen Daten weiter sammeln, wenn ihre Ermittlungen vor dem 01. Juni begannen. Die Republikaner sind in der Frage
nach Befugnissen für die NSA tief gespalten. Während ihr Mehrheitsführer
im Senat, Mitch McConnell, den Patriot
Act unverändert um fünf Jahre verlängern wollte, kritisiert Paul das Gesetz als
verfassungswidrig. Mehrere Senatoren
warfen ihm vor, der Präsidentschaftskandidat wolle so nur mehr Spenden
für seinen Wahlkampf eintreiben.
Die demokratischen Abgeordneten
befürworten wie Obama mehrheitlich
das Reformgesetz, das bereits vom Repräsentantenhaus gebilligt wurde. Im
Senat könnte es aber über die Reform
weitere Debatten geben. Der sogenannte Freedom Act sieht vor, Telefondaten
gezielter als bisher zu überwachen. Sie
sollen bei den Telekomkonzernen und
nicht mehr bei den Behörden gespeichert werden. Die NSA bräuchte zudem
einen Gerichtsbeschluss, um bestimmte Informationen abzurufen.
Todesstrafe: EU droht Ungarn mit Ausschluss
dpa I Berlin Die Bundesregierung hat Ungarn aufgefordert,
an der Abschaffung der Todesstrafe festzuhalten. Regierungssprecher Steffen Seibert
sagte heute in Berlin, die Abschaffung sei eine Voraussetzung für Ungarns EU-Beitritt
2004 gewesen. „Wir gehen davon aus, dass Ungarn sich dieser Verpflichtung auch nicht
mehr entziehen wird.“ EUKommissionschef Jean-Claude
Juncker hatte zuvor Ungarn
eindringlich davor gewarnt,
die Todesstrafe wieder einzu-
führen. Das Land müsste aus
der Europäischen Union austreten, sollte Ministerpräsident Viktor Orban darauf bestehen, sagte Jucker der „Süddeutschen Zeitung“. Der
rechtsnationale Regierungschef Orban hatte vor wenigen
Wochen angeregt, jeder EUStaat sollte selbstständig entscheiden können, ob er die Todesstrafe einführt. Das Land
müsste aus der Europäischen
Union austreten, sollte Ministerpräsident Viktor Orban darauf bestehen, sagte Juncker.
Dämpfer für Renzi bei Regionalwahlen in Italien
Impressum
rtr I Rom Die Sozialdemokraten des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi
haben bei Regionalwahlen
schwächer als in Umfragen
vorhergesagt abgeschnitten.
Prognosen zufolge gewann
seine Demokratische Partei
(PD) gestern zwar in Regionen wie der Toskana oder um
die Stadt Ancona an der
Adria. Demnach könnte sie
aber Ligurien im Nordwesten des Landes an die Konservativen abgeben. Zudem
errang die euroskeptische
Lega Nord in ihrer Hochburg
Venetien einen deutlichen
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Sieg. Die Wahlen haben keinen direkten Einfluss auf die
nationale Politik. Sie sind
aber eine Warnung für Renzi,
dem in den kommenden Monaten im Parlament ein heftiger Streit über seine Reformpläne droht.
Die Entscheidung in sieben der 20 Regionen war der
wichtigste Stimmungstest
seit der Europawahl vor einem Jahr, als die PD ein Rekordergebnis von 41 Prozent
einfuhr. Prognosen zufolge
kam sie nun in den sieben
Regionen zusammen auf 22,6
Prozent, gefolgt von der Pro-
testpartei Fünf-Sterne-Bewegung des Ex-Komikers Beppe
Grillo mit 19,6 Prozent und
der Lega Nord mit 12,9 Prozent. Die konservative Forza
Italia des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi konnte demnach 10,3 Prozent erringen. Umfragen hatten der PD einen deutlicheren Vorsprung vorhergesagt.
Die Regierung des 40-jährigen Regierungschefs Renzi
hatte auf ein starkes Ergebnis
gehofft, um Rückendeckung
für geplante Arbeitsmarkt-,
Bildungs- und Verfassungsreformen zu erhalten. Die ge-
planten Änderungen stoßen
bei Gewerkschaften und
selbst beim linken Flügel der
PD auf erbitterten Widerstand. Die Spannungen in
der Partei traten zuletzt am
Freitag zutage, als der Parlamentsausschuss zur MafiaBekämpfung die Namen von
16 Wahlkandidaten veröffentlichte, denen Korruption
oder Verbindungen zu Verbrecherbanden vorgeworfen
wird. Der mit Abstand bekannteste Politiker darunter
war Vincenzo De Luca, der in
der Region Kampanien rund
um Neapel für die PD antrat.
Handelsblatt News am Abend
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1. – 5. MM 2015
24. - 28. November 2014
Wirtschaft & Politik
4 WIRTSCHAFT & POLITIK
Arbeitnehmervertretung
im Osten schwächer
In ostdeutschen Unternehmen sind die Arbeitnehmer
im Schnitt deutlich schwächer vertreten als im Westen.
Nur noch rund ein Viertel der
Beschäftigten in größeren
Privatbetrieben könnten sich
auf einen Tarifvertrag und einen Betriebsrat stützen, erläuterte der Wissenschaftler
Steffen Müller vom LeibnizInstitut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Damit
liege der Osten bei weiter
abnehmender Tendenz rund
zehnt Prozentpunkte hinter
dem Westen. Vor allem in
den 1990er-Jahren habe es
im Osten eine Welle von
Austritten aus Tarifverträgen
gegeben.
Slowenien fühlt sich durch
Hellas-Hilfe benachteiligt
Slowenien fühlt sich bei den
Bemühungen um die Rettung Griechenlands von
Athen zurückgesetzt. „Der
griechische Ministerpräsident
Tsipras ist noch nie zu mir
gekommen“, beklagte sich
der slowenische Regierungschef Miro Cerar in Ljubljana.
Das kleine Alpen-Adria-Land
habe Griechenland Kredite
und Garantien im Wert von
1,55 Milliarden Euro gegeben,
was 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entspreche, begründete der Politiker seine Kritik. Deutschland und Frankreich hätten
dagegen nur 2,4 Prozent ihres BIP bereitgestellt. „Und
dabei ist die Hälfte meines
eigenen Landes weniger entwickelt als Griechenland“.
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
Zuwanderung? Zu aufwendig!
Deutschland gehen
die Pflegekräfte aus
– doch im Ausland
wird kaum gesucht
dpa I Gütersloh Die Pflegebranche sucht trotz des bereits spürbaren Fachkräftemangels nur sehr zögerlich
Mitarbeiter im Ausland. Eine
heute in Gütersloh vorgestellte Befragung der Bertelsmann-Stiftung ergab, hat nur
ein Sechstel der Pflegebetriebe bislang versucht, im Ausland Fachkräfte zu rekrutieren. Mehr als die Hälfte (59
Prozent) der befragten Personalverantwortlichen in
Krankenhäusern, Pflegediensten und -heimen kann
sich auch nicht vorstellen,
dies in Zukunft zu tun. Zu
aufwendig, zu teuer, zu hohe
Hürden, lauteten die Begründungen.
Dabei werden die Probleme drängender: Je nach
Rechnung gehen Experten
davon aus, dass in der älter
Alle deutschen Pflegebetriebe klagen über Personalmangel –
aber nur ein Sechstel rekrutiert Fachkräfte im Ausland.
dpa
werdenden deutschen Gesellschaft bis 2025 zwischen
150 000 und 370 000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt
werden. Für die Studie befragten Experten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und des Instituts für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft Anfang des Jahres 600
Personalverantwortliche der
Industrie erlebt dieses Jahr keinen Frühling
rtr I Berlin Die deutsche Industrie geht ohne Schwung
in den Sommer. Der Einkaufsmanagerindex sank im
Mai um einen Zähler auf 51,1
Punkte, wie das Markit-Institut heute zu seiner monatlichen Umfrage unter rund
500 Betrieben mitteilte. Das
Barometer liegt damit nur
noch knapp über der Marke
von 50 Zählern, ab der es
Wachstum signalisiert. „Der
Aufwärtstrend der deutschen Industrie verliert derzeit an Kraft“, sagte MarkitÖkonom Oliver Kolodseike.
Die Experten der Deutschen Bank trauen Europas
größter Volkswirtschaft inzwischen nicht mehr so viel
Wachstum zu wie noch vor
„Kreml hat MH17-Beweise gefälscht“
dpa I Amsterdam Gut zehn
Monate nach dem Abschuss
einer Passagiermaschine
über der Ostukraine mehren
sich Hinweise, dass Russland
angebliches Beweismaterial
gegen die Ukraine manipuliert haben soll. Nach einem
Bericht der investigativen
britischen Plattform Bellingcat sind die Satellitenaufnahmen, die Moskau als Beweis
für die Verantwortung der
Ukraine präsentierte, gefälscht.
Das Flugzeug war am 17.
Juli über der Ostukraine vermutlich von einer BodenLuft-Rakete abgeschossen
deutschen Pflegebranche.
Danach ist der Personalmangel schon jetzt spürbar: 61
Prozent der Arbeitgeber gaben an, Vakanzen zu haben.
Im Schnitt sind 4,3 Stellen
unbesetzt.
Doch bislang setzen die
Unternehmen stärker darauf, das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen –
etwa durch Weiterbildung,
eine Senkung des Krankenstandes oder ein stärkeres
Engagement in der Ausbildung. Das liege auch an den
Problemen, von denen Unternehmen berichten, die bereits im Ausland ihre Fühler
nach Pflegekräften ausgestreckt haben, sagte Ulrich
Kober, Migrationsexperte
der Bertelsmann-Stiftung. 83
Prozent stießen auf bürokratische Hemmnisse, 67 Prozent auf Probleme bei der
Anerkennung von Qualifikationen. Wer jenseits der EU
um Arbeitskräfte warb, hatte
häufig Probleme mit der Einwanderungserlaubnis
(60 Prozent).
Hier sieht auch die Bertelsmann-Stiftung Handlungsbedarf: Nötig sei ein einheitliches Verfahren bei der Berufsanerkennung und einfachere Zuwanderungsregeln,
teilte Stiftungsvorstand Jörg
Dräger mit. Aus seiner Sicht
ist die gezielte Anwerbung
von ausländischen Fachkräften unverzichtbar.
worden. Alle 298 Menschen
des Fluges MH17 wurden getötet. Die meisten Opfer kamen aus den Niederlanden.
Russland macht die Ukraine
verantwortlich.
Satellitenfotos stammen
nicht vom 17. Juli 2014
Dagegen weist die Ukraine
auf die Verantwortung der
prorussischen Rebellen hin.
Auch die niederländische
Staatsanwaltschaft, die die
internationalen strafrechtlichen Ermittlungen leitet,
hatte bereits deutliche Indizien gegen die Rebellen veröffentlicht. Kurz nach der Ka-
tastrophe hatte das russische
Verteidigungsministerium
Satellitenbilder von Abwehrraketen des Typs Buk veröffentlicht, die die ukrainische
Armee in der Nähe der Absturzstelle stationiert haben
sollte. „Die Satellitenfotos
wurden nachweislich nicht
am 17. Juli 2014 aufgenommen“, bestätigt nun Bellingcat. Die Bilder stammten aus
dem Juni. Außerdem seien
mit Photoshop Buk-Raketensysteme in spätere Aufnahmen vom Juli montiert worden. So scheint es, als ob die
Raketen sich auf ukrainischem Gebiet befänden.
wenigen Wochen: Die Ökonomen senkten ihre Prognose
für 2015 von 2,0 auf 1,6 Prozent.
Ein Grund dafür ist die
schwächelnde Nachfrage aus
großen Schwellenländern
wie China und Brasilien, in
die etwa 40 Prozent der Exporte gehen. Mehr Impulse
für die exportabhängige
deutsche Wirtschaft kommen derzeit aus der Euro-Zone: Hier stieg das Markit-Barometer um 0,2 auf 52,2 Zähler. Die Daten deuten dem Institut zufolge daraufhin, dass
das Bruttoinlandsprodukt
der Euro-Zone im laufenden
zweiten Quartal mit 0,4 Prozent genau so stark wachsen
könnte wie zu Jahresanfang.
Berlin rügt Moskaus
Scharze Liste
dpa I Berlin Die Bundesregierung will trotz der Einreiseverbote für insgesamt 89 EUBürger die Gesprächskanäle
mit Russland offen halten.
Regierungssprecher Steffen
Seibert sagte heute in Berlin:
„Wir sind mit der russischen
Seite in diesem gesamten
Themenfeld Ukraine-Konflikt nahezu täglich im Gespräch.“ Diese Kontakte liefen weiter, auch wenn die
Einreiseverbote „kein Beitrag zur Entspannung“ seien.
Seibert äußerte die Erwartung, dass der künftige Euro-
paberater im Kanzleramt,
Uwe Corsepius, dessen Name
sich auf der Liste befindet, in
seiner Arbeit nicht behindert
wird. Corsepius ist noch bis
Ende Juni Generalsekretär
beim EU-Ministerrat in Brüssel. Außer ihm befinden sich
auf der Liste aus Deutschland
unter anderem der CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann, den Russland kürzlich
abwies, der Unionsfraktionsvize im Bundestag, Michael
Fuchs, sowie die Grünen-Politiker Rebecca Harms und
Daniel Cohn-Bendit.
5 WIRTSCHAFT & POLITIK
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
Die Schere im Kopf der türkischen Medien
Vor der Parlamentswahl ist Staatspräsident Erdogan omnipräsent. Kritische Medien stehen unter Druck.
V
or Gericht gestellt zu
werden, ist zur Natur des
Berufs geworden.“ Der Satz
des türkischen Journalisten
Can Dündar hat sich für ihn
selbst wieder bewahrheitet.
Gegen Dündar wird unter anderem wegen Terrorpropaganda und Spionage ermittelt. Es geht um die Veröffentlichung von Foto- und Videomaterial einer angeblichen
Waffenlieferung an Extremisten in Syrien. Die Verbreitung
der Bilder wurde inzwischen
verboten. Die Telekommunikationsbehörde forderte
Dündars Zeitung „Cumhuriyet“ dazu auf, sie von der Website zu löschen. Andernfalls
werde man den Zugang blockieren – seit der Verschärfung des Internetgesetzes im
Frühjahr ist das ohne Gerichtsbeschluss möglich.
Der Fall zeigt, wie es kurz
vor den Parlamentswahlen
um die Medien in der Türkei
bestellt ist. Immer wieder
Trügerische Vielfalt: Zeitungsstand in Istanbul.
werden Inhalte zensiert oder
Journalisten
angeklagt.
Gleichzeitig sind Politiker der
islamisch-konservativen Regierungspartei AKP und
Staatspräsident Recep Tayyip
Erdogan überpräsent auf den
Bildschirmen.
Das Fernsehen spielt im
türkischen Wahlkampf eine
wichtige Rolle. Mitglieder der
Rundfunkbehörde RTÜK kri-
dpa
tisierten kürzlich in einer Mitteilung, dass einige Fernsehkanäle ausschließlich Reden
von Erdogan und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu
übertragen. Ali Öztunc ist einer der vier Unterzeichner
der Erklärung und sein Urteil
fällt deutlich aus: „In der Türkei sind die Medien in keiner
Weise frei“, sagt er. Journalisten stünden unter politi-
schem Druck. Öztunc war früher selbst Journalist unter anderem beim Sender NTV. Er
sitzt für die Oppositionspartei
CHP in der Rundfunkbehörde. Vier Ratsmitglieder werden von der Opposition gestellt, fünf von der AKP. Öztunc kritisiert, RTÜK sei nur
formal unabhängig. Rügen
würden durch die AKP-Mitglieder blockiert. Auf der anderen Seite werde kritische
Berichterstattung mit hohen
Geldstrafen geahndet, die
„nicht gerechtfertigt“ seien.
So geschehen etwa bei den
regierungskritischen GeziProtesten im Sommer 2013.
Nach Meinung von Öztunc
geht es bei all dem um den
Machterhalt der AKP: „RTÜK
schwebt wie das DamoklesSchwert über den Herausgebern. Die Absicht dahinter ist,
das politische System und die
Führung zu schützen und aufrecht zu erhalten“, sagt er. Der
Journalist und Buchautor
Mustafa Hos sieht das ähnlich: „Die AKP kann so erfolgreich sein, weil sie die Medien
unter Kontrolle hat.“
Die Struktur der türkischen Medien macht diese
zusätzlich anfällig für staatlichen Einfluss. Die Zeitungen
und Fernsehkanäle gehören
nur wenigen großen Konzernen. Die sind noch in anderen Branchen wie der Industrie und dem Energiemarkt
aktiv und oft abhängig von
staatlichen Aufträgen. Missliebige Medienbesitzer wie
der Konzern Dogan müssen
mit politisch motivierten
Steuerverfahren rechnen.
Und die Macht der AKP reicht
direkt in die Redaktionen:
„Bei jeder Zeitung, in jedem
Sender gibt es Leute, deren
einzige Aufgabe es ist, uns zu
überwachen. Das ist schlimmer als in Russland“, sagt
Journalist Hos, der früher bei
den TV-Sendern Kanal 24 und
NTV arbeitete.
dpa
Management jenseits
der eigenen Logik
Bei Großprojekten kommt es häufig zu Interessenskonflikten und Misstrauen zwischen den beteiligten Gruppen.
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Unternehmen & Märkte
6 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Lufthansa lässt Eurowings
mit österreichischer Lizenz
fliegen
Die Lufthansa will neue Flugzeuge ihrer geplanten europaweiten Billigplattform Eurowings unter einer österreichischen Lizenz (AOC) anmelden, unabhängig vom
tatsächlichen Einsatzort. Das
kündigte Lufthansa-Chef
Carsten Spohr in einem Interview mit der österreichischen Zeitung „Presse am
Sonntag“ an. Nicht davon
betroffen sind die bereits in
Deutschland angemeldeten
Jets der Fluggesellschaften
Germanwings (60) und Eurowings (23), wie das Unternehmen erläuterte.
Springer-Chef winkt
bei T-Online ab
Nach monatelangen Spekulationen über einen Kauf der
Telekom-Tochter T-Online
sieht Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner eine
Übernahme als „sehr unwahrscheinlich“ an. „Unsere
Prioritäten sind andere“,
sagte Döpfner der „Süddeutschen Zeitung. „Wir beschäftigen uns mit anderen
Sachen.“
Facebook kann künftig
E-Mails verschlüsseln
Mitglieder des Online-Netzwerks Facebook können
E-Mail-Benachrichtigungen
künftig auch in verschlüsselter Form erhalten. Facebook
sei dabei, Mailverschlüsselung mit der Software
OpenPGP für seine Nutzer
freizuschalten, kündigten
mehrere Mitarbeiter des Sicherheitsteams an.
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
Bei der Firma „MTU Reman Technologies" in Magdeburg wird am Zylinderkopf eines Motors gearbeitet. dpa
Russlandflaute im Maschinenbau
Deutsche Unternehmen
berichten von sinkenden
Auftragseingängen. Die Exporte brechen ein
dpa I Frankfurt/Main Die Krise in Russland hinterlässt immer tiefere Spuren im
deutschen Maschinenbau. Gebremst von
der Wirtschaftskrise und dem politischen
Streit mit der Europäischen Union (EU)
sanken die Russland-Exporte der deutschen Maschinenbauer im ersten Quartal
2015 um gut 28 Prozent zum Vorjahr, wie
der Branchenverband VDMA heute in
Frankfurt mitteilte.
„Leider hat sich der Abwärtstrend bei
den Maschinenbauexporten zu Beginn
dieses Jahres noch beschleunigt“, sagte
VDMA-Präsident Reinhold Festge. Denn
schon 2014 schrumpften die Branchenausfuhren nach Russland um 17 Prozent
auf 6,5 Milliarden Euro. Damit ging der Industrie mit mehr als einer Million Beschäftigten im Vorjahresvergleich ein Geschäft
im Volumen von 1,3 Milliarden Euro verloren. Das Minus dürfte im laufenden Jahr
noch größer ausfallen. VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers fürchtet im Gesamtjahr einen Exporteinbruch von bis zu einem Drittel.
In der Rangliste der wichtigsten Abnehmerländer fiel Russland inzwischen von
Platz vier im Jahr 2013 auf Rang zehn zurück. Bei einer Umfrage des VDMA gaben
94 Prozent der Unternehmen an, von der
Monopolkommission und Gabriel uneins
dpa I Berlin Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel (SPD) und die unabhängige
Monopolkommission sind unterschiedlicher Ansicht über den Umgang mit dem
Internetkonzern Google. Gabriel hatte im
vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt,
als er eine Entflechtung der einzelnen Teile des Internetriesen ins Gespräch brachte. Doch der Vorsitzende der Monopol-
kommission, Daniel Zimmer, bezweifelt,
„dass es geschickt wäre, die großen Plattformen durch Aufspaltung zu verkleinern“. Selbst große Internetunternehmen
lieferten sich einen Konkurrenzkampf,
sagte Zimmer heute. „Auch wenn es paradox klingen mag, auch Monopolisten können unter einem gewissen Druck stehen,
nämlich unter dem Druck des potenziel-
Annington peilt Rekordgewinn an
rtr I Frankfurt Die Übernahme
der Konkurrentin Gagfah soll
Deutschlands größtem Wohnungskonzern Deutsche Annington dieses Jahr einen Rekordgewinn bescheren. Das
Unternehmen veröffentlichte
heute erstmals eine Prognose
für das gemeinsame Unternehmen, das demnächst Vonovia
heißen wird. Demnach soll das
operative Ergebnis aus dem
laufenden Geschäft (FFO) auf
530 bis 550 Millionen Euro
steigen. Annington-Chef Rolf
Buch gibt mit der Integration
Gas: „Wir wollen Ende des Jahres fertig sein“, sagte er der
Krise betroffen zu sein. Mehr als vier von
fünf (83 Prozent) deutschen Maschinenbauern berichteten von sinkenden Auftragseingängen russischer Kunden. Festge
machte die EU-Sanktionen mitverantwortlich für die Entwicklung: „Das Embargo
trifft auf eine unterlegte Wirtschaftskrise.
Die Sanktionen nutzen Keinem.“ Insbesondere die europäischen Bankensanktionen
treffen nach der Umfrage die russischen
Kunden der deutschen Maschinenbauer.
„Viele unserer Kunden sind im Moment
nicht in der Lage, Importe aus Deutschland
zu finanzieren“, sagte Festge. Wegen der Rubelschwäche und der Wirtschaftskrise fehle zudem das Geld, die hochwertigen deutschen Maschinen zu bezahlen. „Wir sind zu
teuer geworden“, räumte Festge ein.
Nachrichtenagentur Reuters.
Den Anlegern stellt er für 2015
eine Dividende von einem Euro je Aktie in Aussicht, vergangenes Jahr waren es noch 78
Cent. Börsianer jubelten. Die
Annington-Aktie setzte sich im
frühen Handel mit einem Plus
von sieben Prozent an die Spitze im Nebenwerteindex MDax.
Bislang hatte Annington –
ohne Berücksichtigung der
Gagfah – im laufenden Jahr ein
Ergebnis von 340 bis 360 Millionen Euro angepeilt. Im ersten Quartal standen nun bereits 115,7 (Vorjahr: 61,9) Millionen Euro zu Buche.
Annington hatte die milliardenschwere Übernahme zu
Jahresbeginn unter Dach und
Fach gebracht. Entstanden ist
ein Immobilienunternehmen
mit bundesweit mehr als 350
000 Wohnungen und einem
Portfoliowert von 21 Milliarden
Euro – nach eigenen Angaben
das zweitgrößte börsennotierte Immobilienunternehmen in
Kontinentaleuropa nach der
französischen Unibail-Rodamco. Auf dem Heimatmarkt ist
Annington jetzt unangefochtener Branchenführer. Auf Platz
zwei befindet sich die Deutsche Wohnen.
len Wettbewerbs.“ Für Verbraucher sei die
starke Marktmacht nicht unbedingt von
Nachteil, da sie die Angebote schätzten
und größtenteils kostenlos erhielten.
Gabriel erwiderte, ein weiterer Blick sei
nötig, um die Marktmacht von Google einzuschätzen. „Wir müssen die Infrastruktur
des Internets insgesamt betrachten“, erklärte der Minister.
Bund will Preiskontrolle
für Telekom lockern
dpa I Bonn Die Bundesnetzagentur will der Deutschen Telekom bei den Preisen für Leitungen, die sie an Konkurrenten vermietet, mehr Freiheiten
geben. Entsprechende Vorschläge habe die deutsche Behörde den Aufsichtsbehörden
in Brüssel vorgelegt, sagte ein
Sprecher heute. Insgesamt gehe es um Ballungsräume mit
zusammen rund 4,5 Millionen
Einwohnern. Für die Nutzung
von Festnetzleitungen durch
Wettbewerber wie Vodafone
und Telefonica Deutschland
soll der Konzern die Preise teilweise frei aushandeln dürfen.
Es gehe um ein Vorleistungsprodukt namens „Bitstrom-Zugang“ auf der technischen Ebene, nicht um den Endanschluss
beim Teilnehmer, betonte der
Sprecher. Grund für die weniger straffen Zügel in einzelnen
Regionen sei die harte Konkurrenz in dicht besiedelten Gebieten durch Kabelnetzbetreiber und Stadtnetzbetreiber mit
eigenen Glasfasernetzen. Die
Telekom solle dort mehr Freiheiten bekommen.
7 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Malaysia Airlines trennt sich
von 6000 Mitarbeitern
Die nach zwei Flugzeugkatastrophen angeschlagene
Fluggesellschaft Malaysia
Airlines will sich im Rahmen
eines drastischen Sparkurses
von 6000 Beschäftigten
trennen. Alle 20 000 Mitarbeiter hätten Kündigungsschreiben erhalten, den
meisten sei jedoch eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens angeboten worden, teilte der
deutsche Airline-Chef Christoph Müller heute mit.
Roche macht Fortschritt bei
wichtigem Medikament
Der Pharmakonzern Roche
hat mit guten Studiendaten
zu einem Schlüsselmedikament überzeugt. Atezolizumab sorgte zusammen mit
einer Chemotherapie dafür,
dass der Tumor bei zwei
Drittel der Patienten mit der
häufigsten Form von Lungenkrebs schrumpfte, wie
das Unternehmen mitteilte.
British American Tobacco
kauft in Südosteuropa zu
Europas größter Tabakkonzern British American Tobacco hat sich verstärkt. Die Briten kauften den in Südosteuropa starken Tabakhersteller
TDR, wie sie mitteilten. Der
Deal bewertet das Unternehmen mit 550 Millionen Euro.
British American Tobacco
(BAT) verspricht sich viel
vom Kauf des Zigarettenherstellers, der mit seinen Marken vor allem auf dem Balkan in Ländern wie Kroatien,
Bosnien und Serbien gut vertreten ist.
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
US-Konzerne horten Millionen
dpa I New York US-Firmen
horten mehr Geld als je zuvor.
Die Summe ist höher als das
vom „Forbes“-Magazin geschätzte Vermögen der 70
reichsten Menschen der Welt
zusammen und übersteigt den
Börsenwert aller im deutschen Leitindex Dax gelisteten
Unternehmen. Warum sitzen
Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Google, aber auch
Autohersteller wie General
Motors oder Pharma-Riesen
wie Pfizer trotz niedriger Zinsen auf ihren Geldbergen?
1,73 Billionen Dollar hielten
US-Unternehmen, die nicht
zum Finanzsektor gehören,
Anfang 2015 laut Berechnungen der Ratingagentur Moody’s flüssig. Das waren vier
Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Summe stellt einen Rekord dar. „Der Tech-Sektor hält
das meiste Cash, gefolgt von
der Gesundheits-, Pharmaund Energiebranche“, erklärt
Moody’s-Analyst Richard Lane.
Einer Studie der US-Notenbank Federal Reserve zufolge
haben börsennotierte US-Konzerne ihre Vorräte schon seit
der Erholung von der Finanzkrise 2008 massiv erhöht. Dabei spielen Steuern eine Rolle.
1,1 Billionen Dollar – 64 Prozent der Cash-Reserven – befanden sich zum Jahreswechsel laut Moody’s im Ausland.
„Wenn Firmen die Gewinne,
die sie im Rest der Welt machen, in die USA zurückbringen, werden sie relativ stark
besteuert“, heißt es in der FedAnalyse.
Apple & Co. haben Geldberge
in Rekordhöhe.
Sie sind meist im Ausland.
Apple hat Milliarden im
Ausland gebunkert. dpa
Windows 10 startet am 29. Juli
Microsoft hat erstmals einen konkreten Starttermin für
Windows 10 bekanntgegeben. Das neue Betriebssystem
werde am 29. Juli als kostenloses Upgrade bereitstehen,
teilte der Konzern heute mit. Alle Nutzer von Windows 7
und Windows 8.1 könnten ab dem Tag die Software kostenlos herunterladen. Bis zum Ende der unterstützten Lebensdauer des jeweiligen Gerätes lasse sich die Software
aktualisieren. Das Kostenlos-Angebot gelte 12 Monate
lang. Ab sofort könnten Nutzer sich ihr Upgrade reservieren (windows.microsoft.com). Das neue Betriebssystem
soll eine neue Generation von Windows einläuten und eine
einheitliche Plattform für alle Geräte bieten.
Bis zu 35 Prozent der internationalen Erträge wandern
auf der Heimreise in die USA
an den Fiskus. Deshalb ist der
Anreiz für US-Konzerne hoch,
die Mittel auf Konten im Aus-
land zu lassen. Die Unternehmen mit den höchsten Barreserven sind global aufgestellt –
sie machen einen großen Teil
ihres Umsatzes außerhalb der
US-Grenzen, wo sie folglich
auch die meisten Cash-Vorräte
behalten.
Diese Strategie zur Steuervermeidung – aber auch die
vergleichsweise hohe Besteuerung der Auslandseinnahmen an sich – ist umstritten und in den USA ein Politikum. Immer mehr Konzerne
verlegen ihren Sitz ins Ausland, um dem Fiskus zu entkommen. Bei vielen Übernahmeplänen war dieses Kalkül in
den vergangenen Jahren ein
Faktor. Mit niedrigen Abgaben
buhlen kleine Steueroasen
wie Bermuda oder die Caymans, aber auch EU-Staaten
wie Irland oder Luxemburg,
um Konzerne.
Vor allem für Technologieund Pharmafirmen ist es einfach, ihr Einkommen dort zu
verbuchen, wo die Steuern
niedrig sind. Ihre Gewinne
stammen häufig aus geistigem
Eigentum, dessen Quelle und
damit der Ort, an dem die
Steuern anfallen, verlegt werden kann. Die fünf US-Konzerne mit den größten Barreserven sind laut Moody’s Apple,
Microsoft, Google, Pfizer und
Cisco.
Der „Cash-King“ ist Apple.
Mit 193,5 Milliarden Dollar
hielt der Konzernzuletzt mehr
Reserven als jeder industrielle
US-Wirtschaftssektor insgesamt – abgesehen von der
Tech- und Pharmabranche.
Mobilfunkanbieter beleben
Wettbewerb in Österreich
Google vereinfacht
Datenschutz-Einstellungen
rtr | Wien Handynutzer in Österreich
können aufatmen: Weil seit dem Jahreswechsel neue Anbieter auf den
Mobilfunkmarkt streben, wird Telefonieren und Internetsurfen wieder
billiger. Die Durchschnittspreise quer
über alle Produktgruppen seien
leicht gesunken, nachdem sie im vergangenen Jahr deutlich zugelegt hatten, sagte der Chef der Regulierungsbehörde RTR, Johannes Gungl, heute. Dieser Trend dürfte auch in den
kommenden Quartalen anhalten.
Grund für den teils deutlichen
Preisanstieg im Vorjahr ist nach Einschätzung der RTR die Fusion der
dpa | Mountain View Der Internetriese Google hat die Datenschutz-Einstellungen für seine Dienste übersichtlicher und einfacher gemacht.
Nutzer können ab sofort von einem
zentralen Anlaufpunkt aus einschränken, welche Informationen
Google über sie sammelt und auswertet. Sie können unter anderen
ausstellen, dass das Unternehmen
speichert, welche Begriffe sie in die
Google-Suche eintippen oder welche
Videos sie auf Youtube ansehen. Google wertet diese Informationen aus,
um Nutzern personalisierte Werbung
anzuzeigen.
beiden kleinsten österreichischen
Anbieter Hutchison und Orange zum
Jahreswechsel 2012/13. Dadurch sank
die Zahl der Mobilfunkanbieter mit
eigenem Netz auf drei von vier.
Dabei wollten die EU-Wettbewerbshüter mit ihren Auflagen genau das verhindern: Sie hatten Hutchison im Gegenzug für die Übernahme vorgeschrieben, sein Netz zu
günstigen Konditionen für Quereinsteiger zu öffnen. – in der Hoffnung,
dass diese rasch auf den Markt drängen und für einen anhaltenden Preiskampf sorgen. Österreich galt dabei
als eine Art Testland.
Die neuen Möglichkeit gelten für
alle Nutzer, ob sie ein Nutzerkonto
haben oder nicht. Wer ein GoogleKonto etwa bei dem E-Mail-Dienst
Gmail oder der Videoplattform Youtube hat, gelangt über die Kontoeinstellungen zu der Übersichts-Seite.
Dort können sie die Informationen,
die Google über ihre Surf- und Suchaktivitäten speichert, einschränken.
Auch Werbung via Google auf anderen Webseiten kann eingeschränkt
werden: Nutzer können festlegen,
dass dafür keine Informationen zu
ihren Interessen oder ihrem Alter
verwendet werden.
Finanzzeitung
8
FINANZZEITUNG
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
Montag, 1.6.2015
Draghi hält Kurs
Euro-Kurs
EZB-Chef hält wohl trotz schwindender Deflationsgefahr an lockerer Geldpolitik fest
MÄRKTE HEUTE
Vortag: 1,0986 US-Dollar
1,0924 US$
1,100
1,094
1,088
0:00
13:00
HDax: Tops & Flops
Veränderung z. Vortagesschluss
Deutsche Annington
+6,11 %
SMA Solar Tech.
+2,67 %
Tag Immobilien
+2,02 %
Salzgitter
-2,86 %
Morphosys
-2,62 %
Fraport
-2,51 %
Indizes & Kennzahlen
Aktuell
FTSE 100
Nikkei
E-Stoxx 50
6 982,13 Pkt.
6 984,43
20 569,87 Pkt.
20 563,15
3 573,60 Pkt.
3 570,78
0,40 %
0,41
64,10 US$
63,89
1 185,86 US$
1 190,55
Umlaufrendite
Brentöl
Gold
Handelsblatt
Vortag
Quelle: Bloomberg
BÖRSE AKTUELL
Die drohende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands hält
die Investoren in Schach.
Nach anfänglichen Gewinnen
und zwischenzeitlichen Verlusten lag der Leitindex Dax
am späten Mittag mit 11 489
Punkten wieder 0,7 Prozent
im Plus. „Die Grexit-Angst
geht um,“ konstatierte
LBBW-Analyst Wolfgang Albrecht. Am Freitag muss
Griechenland eine IWF-Kredittranche bedienen, deshalb
setzt Athen auf eine Einigung vor diesem Datum.
Im Dax sorgten vor allem
Analystenkommentare für
Bewegung. HeidelbergCement legten nach einer Kaufempfehlung der HSBC bis zu
1,5 Prozent zu. Münchener
Rück verloren dagegen zeitweise 3,3 Prozent. JP Morgan
hatte die Titel des Rückversicherers von der „European
Analyst Focus List“ genommen, das Rating allerdings
auf „Overweight“ belassen.
Weit oben in der Gunst der
Anleger standen die Aktien
der Deutschen Annington.
Die im MDax gelisteten Titel
schossen um bis zu 8,2 Prozent nach oben.
HB I Frankfurt Die Schleusen für die riesige Geldschwemme müssen weit geöffnet bleiben: Diese Losung wird EZB-Präsident Mario Draghi den Akteuren an
den Finanzmärkten am Mittwoch nach
der Zinssitzung laut Experten präsentieren. Denn die Konjunkturerholung in
der Euro-Zone steht noch auf wackligen
Beinen. Dazu muss Draghi den ungelösten Schuldenstreit mit Griechenland im
Blick behalten. Und auch die Kreditvergabe an die Wirtschaft ist längst nicht so
rege, wie sich die Europäische Zentralbank (EZB) das erhofft. Den Leitzins, der
schon länger auf dem Rekordtief von
0,05 Prozent liegt, dürfte sie derweil
nicht antasten.
„Draghi wird am Mittwoch betonen,
dass die EZB ihr Anleihe-Kaufprogramm
vollständig umsetzen wird und dass das
Enddatum September 2016 nach wie vor
steht“, sagt etwa National-Bank-Volkswirt Dirk Gojny. Alles andere würde eine
Diskussion um ein schnelles Ausklingen
des Programms auslösen, was die EZB
tunlichst vermeiden wolle. Auch Commerzbank-Volkswirt Christian Schubert
geht davon aus, dass Draghi an den Eckpfeilern nicht rütteln will: „Denn aus
EZB-Sicht ist die wirtschaftliche Erholung gerade auf die positive Wirkung des
Kaufprogramms zurückzuführen.“ Ein
vorzeitiger Abbruch würde daher aus
Sicht der Währungshüter das Wachstum
im Euro-Raum gefährden. Das Bankhaus
Lampe erwartet, dass über Veränderun-
EZB-Chef Draghi: Erste Erfolge der expansiven Geldpolitik.
gen des Programms frühestens 2016
ernsthaft nachgedacht wird.
Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt in der Euro-Zone um 0,4
Prozent gestiegen – so kräftig wie seit fast
zwei Jahren nicht mehr. Erholungstendenzen zeigten sich unter anderem in
Frankreich, Italien und Spanien. Die
EZB pumpt mit den Bondkäufen Woche
für Woche Milliarden in das Finanzsystem – bis September 2016 sollen es insgesamt 1,14 Billionen Euro sein. Sie will
damit diese Wertpapiere für Banken
unattraktiver machen, damit die Geldhäuser lieber mehr Kredite vergeben.
dpa
Auch an der Preisfront zeichnen sich gute Nachrichten ab: Von Bloomberg befragte Ökonomen rechnen für Mai mit
einem Anstieg der Inflationsrate auf 0,2
Prozent, nachdem die Preise im April
stagniert hatten. Dies wäre der erste
Preiszuwachs seit sechs Monaten. „Wir
rechnen mit einer Anpassung der Inflationsprognose“, so die Volkswirte der
Großbank HSBC, die von einer leichten
Anhebung für 2015 auf 0,3 Prozent von
bislang 0,0 Prozent ausgehen. Doch damit wäre die EZB noch immer weit von
der angepeilten rund zweiprozentigen
Inflationsrate entfernt.
London startet Verkauf von Lloyds-Aktien
rtr i London Die wohl größte
Privatisierung in Großbritannien seit der Thatcher-Ära
soll in den nächsten zwölf
Monaten über die Bühne gehen. Dann soll der Verkauf
von Aktien der Großbank
Lloyds im Wert von mehreren
Milliarden Pfund an Kleinanleger gestartet werden, wie
die Regierung in London
heute mitteilte. Sie hat ihre
Lloyds-Beteiligung bereits
auf 19 Prozent reduziert und
dabei insgesamt Gewinn erzielt. In der Finanzkrise hatte
der Staat 41 Prozent übernommen im Gegenzug für 20
Milliarden Pfund an Hilfen.
Der verbliebene Anteil ist
derzeit etwa zwölf Milliarden
Pfund (16,7 Milliarden Euro)
wert. Davon sollen mehrere
Milliarden an Kleinanleger
veräußert werden und der
Rest über ein bereits gestartetes und nun bis zum Jahresende verlängertes Verkaufsprojekt, das sich an Finanzinstitute richtet.
Premierminister David Cameron und sein Finanzminister George Osborne lösen mit
dem Aktienverkauf eins ihrer
Wahlversprechen ein. Im
kommenden Jahr will die Regierung komplett bei Lloyds
aussteigen. Die Großbank
kommt unterdessen immer
besser auf die Beine. Anfang
des Jahres kündigte sie an,
die erste Dividende seit
sechseinhalb Jahren zu zahlen.
Bundesbank lehnt Vorgaben für Bargeldhaltung ab
HB I Frankfurt Die Bundesbank will den Bürgern vor
dem Hintergrund der ultraniedrigen Zinsen nicht vorschreiben, wie viel Bargeld
sie halten dürfen. Verbraucher würden derzeit zwar
nicht in großem Umfang in
Scheine und Münzen umschichten, sagte heute Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Sollten die Ban-
ken aber negative Zinsen auf
ihre Kunden abwälzen,
könnten diese mit dem verstärkten Horten von Bargeld
reagieren. „Restriktionen der
Bargeldhaltung, wie sie vor
diesem Hintergrund vereinzelt diskutiert werden, lehnt
die Bundesbank ab“, sagte
Thiele. Viele Verbraucher seien wegen der niedrigen Zinsen verunsichert und fragten
sich, was diese für sie bedeuten.
Die Leitzinsen im EuroRaum liegen schon seit September 2014 auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.
Der Einlagenzinssatz ist mit
minus 0,20 Prozent sogar negativ: Banken müssen einen
Strafzins bezahlen, wenn sie
Geld bei der Notenbank parken, statt es über Kredite an
Unternehmen und Privatkunden weiterzureichen.
Zuletzt hatten sich wiederholt Ökonomen dafür ausgesprochen, Scheine und Münzen abzuschaffen – so etwa
der Wirtschaftsweise Peter
Bofinger. Bargeld ist aber
hierzulande immer noch das
beliebteste Zahlungsmittel:
Fast 80 Prozent aller Einkäufe werden bar bezahlt.
9Auszeit
AUSZEIT
92-Jährige absolviert
Marathon in den USA
Im Alter von 92 Jahren hat
die US-Amerikanerin Harriette Thompson erfolgreich einen Marathon absolviert. Bei
dem Lauf in San Diego stellte
sie den Rekord als weltweit
älteste Marathonläuferin auf,
wie das Fachmagazin „Runner’s World“ berichtete.
Demnach kam sie am Sonntag (Ortszeit) nach 7 Stunden, 24 Minuten und 36 Sekunden ins Ziel. Thompson
hatte erst als 70-Jährige mit
dem Laufen begonnen.
Sonnenflieger muss in
Japan zwischenlanden
Wegen schlechten Wetters
muss der Schweizer Sonnenflieger „Solar Impulse 2“ auf
dem Weg nach Hawaii in Japan zwischenlanden. Abenteurer André Borschberg
(62) war mit seiner Maschine
in der Nacht zum Sonntag
(Ortszeit) in Nanjing im Osten Chinas gestartet.
3
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4
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7 2
4 8
Der HSV muss heute gegen Karlsruhe verletzungsgeschwächt um den Klassenerhalt kämpfen.
dpa I Karlsruhe Bundesliga-Gründungsmitglied Hamburger SV will im heutigen Relegations-Rückspiel (19 Uhr/ARD
und Sky) beim Karlsruher SC den ersten
Abstieg nach 52 Jahren vermeiden. Das
Hinspiel in der Hansestadt endete 1:1.
Damit stehen die Chancen, dass die
Hamburger Stadionuhr, die die Verweildauer in der 1. Bundesliga anzeigt, weiterläuft, nicht übermäßig gut. Schon in
der Fußball-Saison 2013/2014 hatte sich
der HSV in der Relegation dank des
Auswärtstores von Pierre-Michel Lasogga knapp gegen die SpVgg Greuther
Fürth (0:0, 1:1) durchgesetzt.
„Es ist erst Halbzeit“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Er bangt jedoch
um die kroatischen Offensivkräfte Ivica
Olic und Ivo Ilicevic. Olic hatte nach einer Spritze in den Rücken einen allergischen Schock erlitten. Ilicevic, Torschütze im Hinspiel, laboriert an Adduktorenbeschwerden. „Bei beiden ist
unklar, ob sie spielen können“, sagte
Labbadia. Der angeschlagene Torjäger
Lasogga will sich durchbeißen. Den in
Karlsruhe fehlenden Gojko Kacar könnte Kapitän Rafael van der Vaart im Mittelfeld ersetzen. Danach verlässt der
Niederländer den Verein. Beim Public
Viewing erwartet der HSV ähnlich wie
im Vorjahr rund 20 000 Zuschauer im
Volkspark.
Vor mehr als 27 000 Zuschauern im
ausverkauften heimischen Wildparkstadion wollen die Karlsruher trotz ihres
Vorteils auf Sieg spielen und nach sechs
Jahren die Rückkehr in die Erstklassigkeit schaffen. Mittelfeldspieler Hiroki
Yamada könnte nach Wadenproblemen
ins Team zurückkehren.
Dem badischen Zweitligisten würde
bereits ein 0:0 reichen. Es wäre auch
ein großes Verdienst von Trainer Markus Kauczinski. Unter ihm kehrte der
KSC 2013 in die 2. Liga zurück und entwickelte sich danach zu einem Spitzenteam.
England fordert Deutschland zu WM-Boykott auf
HB I London Englands Fußball-Verbandspräsident Greg
Dyke hat Deutschland und andere wichtige Fußball-Nationen aus Protest gegen den
wiedergewählten Fifa-Präsident Joseph Blatter zu einem
WM-Boykott aufgerufen. Dieser müsse von mindestens
„zehn großen Ländern“ unterstützt werden, um Auswirkungen zu haben, sagte Dyke. Die
Fifa würde „nur ernsthafte
Maßnahmen unternehmen,
wenn es genug Opposition
gibt.“ Diese Woche wollen die
Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union Uefa
5 9
1
6 8 3
6 2
9
4 5
3
9
8
1 7 6
scher Mannschaften aus allen
Fifa-Wettbewerben nicht ausgeschlossen. DFB-Präsident
Wolfgang Niersbach hatte
sich allerdings danach klar gegen ein deutsches Fernbleiben bei der Weltmeisterschaft
ausgesprochen: „Boykott ist
eine schlechte Waffe“.
8
7
1
2
9
2
vor dem Champions-LeagueFinale in Berlin über eine gemeinsame Strategie beraten.
Uefa-Präsident Michel Platini
hatte schon vor dem Fifa-Kongress in Zürich am vergangenen Wochenende für den Fall
einer fünften Amtszeit Blatters den Rückzug europäi-
JUST A MINUTE
Zahlenspiel für Kreuz- und Querdenker
2 1 6
9
dpa
Läuft die Uhr heute ab?
Schwer
Mittel
SUDOKU
Die Stadionuhr des HSV – hier beim Spiel gegen Schalke 04 am 23. Mai – zeigt die Verweildauer des Vereins in der Bundesliga an.
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6
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4
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5
Anleitung: Füllen Sie die Matrix mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Ziffer darf nur einmal in
jeder Spalte, Reihe und den 3x3-Feldern vorkommen. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Die Lösungen zum Sudoku finden Sie in der nächsten Ausgabe des Handelsblatts.
Testen Sie Ihr Englisch!
„They’ll charge you the _____ rate if you book the
room by e-mail. Use an online agency.“
a) sack
b) rack
c) tack
Antwort b): rack rate – Standardrate, -preis
Klopp legt nach Abschied
aus Dortmund Pause ein
Das Rätselraten um die Zukunft von Jürgen Klopp ist
vorerst beendet. Er werde
nach seinem Abschied vom
Bundesligisten Borussia
Dortmund „bis auf weiteres
eine Pause einlegen“, teilte
der Trainer heute mit. „Nach
sieben intensiven und emotionalen Jahren ’Echter Liebe’ halte ich es für sinnvoll,
die unzähligen Erinnerungen
zu verarbeiten, bevor ich mit
meinem Trainerteam frisch
und hochmotiviert eine neue
Aufgabe übernehme“, erklärte Klopp.
NEWS AM ABEND
MONTAG, 1. JUNI 2015
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