V spomin na žrtvi nacistiˇcnega nasilja Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt Mesto.Spomina Šentvid v Podjuni Gedenk.Ort St. Veit im Jauntal Projektinitiative: Pobudnik projekta: Gedenktafel Terezija Miˇcej Spominska plošˇca Terezija Miˇcej IMPRESSUM Izdala / Herausgeberin: MMag.a Adele Polluk Projektinitiative: Gedenktafel Terezija Mičej Pobudnik projekta: Spominska plošča Terezija Mičej Grotteneggstraße 10a A-9500 Villach Tel. +43 (0) 664 73618048 [email protected] Oblikovanje in Tisk / Gestaltung und Druck: ilab crossmedia, Klagenfurt/Celovec, www.ilab.at Fotos: Marlen Smole-Taupe, Michael Stern, ilab crossmedia © 2013 Die Herausgabe dieser Publikation wurde unterstützt von 2 3 V svet bi šel! V svet bi šel! Med vse ljudi, ki sejejo sovraštvo že otrokom v srca do soseda, in jim povedal, kaj ogenj je, kaj puška, bomba, kri. Kaj celica, kjer noč in dan iz nje odmeva strašen krik umirajočih. Kaj strah je, taborišče, kaj brezdomstvo. 4 V svet bi šel! Med vse ljudi, ki sejejo sovraštvo že otrokom v srca do soseda, in jim povedal, kaj hrepenenje po ljubezni je, prijateljstvu in miru. kaj je svoboda, varnost, domovina. V svet bi šel! Med vse ljudi, ki sejejo sovraštvo že otrokom v srca do soseda, pa ne morem. Zaradi njih zdaj tu ležim. Zato pojdite vi! Glasno, glasneje, še glasneje povejte v svet, kaj vse sovraštvo hudega rodi, v opomin, da se kaj takega nikoli več ne ponovi. Anita Hudl BEGRÜSSUNG von Mag. Heimo Mauczka Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Miˇcej Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, Nachbarn und geschätzte Gäste! Viele von Ihnen werden diesen Bertolt Brecht zugeschriebenen Satz kennen: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“ Hätten mehr Österreicherinnen und Österreicher ihre Pflicht in diesem Sinne getan, wie viel Leid hätten sie verhindern können? Es waren nur einige wenige, die den Mut gefunden hatten, sich gegen das mörderische Regime des Nationalsozialismus zu stellen und der Dank, den sie sich dafür verdient hätten, ist ihnen oft genug versagt geblieben. Es ist mir deswegen eine besondere Ehre, Sie heute bei einer Gedenkveranstaltung für zwei besondere Frauen begrüßen zu dürfen: Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Terzija Mičej. Beide wurden 1945 von einem System ermordet, das dank auch ihres Einsatzes bereits selbst am Ende war. Es freut mich sehr, dass so viele Repräsentantinnen und Repräsentanten des öffentlichen Lebens gekommen sind. Ich heiße herzlich willkommen: • Frauenvorsitzende der SPÖ Kärnten, Bundesrätin Ana Blatnik • in Vertretung des Landeshauptmannes FPK-Landtagsabgeordneten Bernhard Gritsch • Mag.a Zalka Kuchling, Bezirksvertreterin der Grünen Völkermarkt und Volksgruppenbeauftragte der Grünen • v on der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt begrüßen wir Univ.-Prof. Dr. Peter Gstettner und Ao. Univ.-Prof. Dr. Vladimir Wakounig • v om Bildungsheim St. Georgen am Längsee Mag. Ernst Sandriesser Von den Organisationen der Kärntner Slowenen begrüßen wir: •Z alka Kelih-Olip – Christlicher Kulturverband •N anti Olip – Rat der Kärntner Slowenen •D r. August Brumnik – Slowenischer Kulturverband •B ernard Sadovnik – Gemeinschaft der Kärntner Sloweninnen und Slowenen • Jože Partelj – Verband der ausgesiedelten Slowenen • Mag. Rudolf Urban – Zveza Bank Celovec/Klagenfurt Wir begrüßen alle Vertreter der Kulturvereine und der Medien, vor allem Mag. Andreas Mochar mit seinem Team vom ORF Kärnten. Besonders willkommen heißen darf ich die Refe- 5 rentinnen und den Referenten der heutigen Gedenkveranstaltung: • unseren Ehrengast aus Wien: Frau Dr.in Renate Meissner, Stellvertretende Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus •U niv.-Prof.in Dr.in Katja Sturm-Schnabl, Obfrau des Verbandes der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes, unsere Festrednerin • Stanko Wakounig vom Kulturverein Danica • Mag. Stanko Polzer und den Gemischten Chor Danica, die die Gedenkveranstaltung musikalisch umrahmen werden • MMag.a Adele Polluk, die Organisatorin und Historikerin Ni me strah Ni me strah ljudi, ker jih je množica nešteta, da se ljudje v ljudeh zgubijo. Ni me strah ljudi, kadar se življenja noro veselijo. Strah me je, kadar vsi v isto smer hitijo. Tone Kuntner 6 ANSPRACHE von Stanko Wakounig Zastopnik Slovenskega prosvetnega društva Danica Sprecher des Slowenischen Kulturvereins Danica Spoštovani! Naprošen sem bil, da spregovorim pri tej spominski svečanosti kot zastopnik Slovenskega prosvetnega društva Danica. Z usmrtitvijo Mičejeve matere in hčere Terezije je zadobilo prav naše društvo od nacistov močan udarec. Hči Terezija je igrala in pela pri Danici. Njen oče Andrej je bil ustanovitelj pevskega zbora, dolgoletni pevovodja in soustanovitelj društva – torej eden najvažnejših nositeljev prosvetnega dela. Kam bi s tabo, drobna pesem, pesem vetra, polj in hoj? Pesem drobna, kam bi s tabo? Grenko srcu je nocoj. Ivan Minatti Leta 1995 je pripravila Danica skupaj s Slovenskim prosvetnim društvom Vinko Poljanec spominsko svečanost, pri kateri smo se spomnili Mičejevih in Ročičjakovih obglavljenih žrtev. V borbi za preživetje naše slovenske besede v tem kraju je igrala Mičejeva družina pomembno vlogo. Ohranimo spomin na žrtve nacističnega sistema, ki je poskušal popolnoma izbrisati slovensko besedo v našem kraju. 7 GRUSSWORTE von Dr.in Renate S. Meissner Stellvertretende Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste! Spoštovani, dragi navzoči! Ich möchte Philipp Jernej, Heimo Mauczka und Adele Polluk von der „Projektinitiative Gedenktafel Terezija Mičej” herzlich für die Einladung danken, heute hier mit Ihnen zu sein. Mein ganz spezieller Gruß gilt den anwesenden Angehörigen und Nachkommen der Opfer sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Kärntner Sloweninnen und Slowenen – allen voran der Obfrau des Kärntner Partisanenverbandes, Dr.in Katja Sturm-Schnabl. Es ist mir eine große Freude, die heutige Enthüllung der Gedenktafel für Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej mit einigen Grußworten des Nationalfonds zu begleiten. Allen Anwesenden darf ich die herzlichsten Grüße der Generalsekretärin des Nationalfonds, Hannah Lessing, übermitteln. 8 Dies ist mein zweiter Besuch innerhalb kurzer Zeit hier in Kärnten – vor drei Wochen erst durfte ich der Eröffnung des „Denkmals der Erinnerung“ beiwohnen – es war eine berührende Feier, gewidmet dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal. Über Jahrzehnte wurde das Unrecht an den Kärntner Sloweninnen und Slowenen, die Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft geleistet hatten, kleingeredet und weggeschwiegen. Vor diesem Hintergrund sind die nun entstehenden lokalen Gedenkorte ein positives Signal, dass sich das Land spät, aber doch seiner Geschichte erinnert – dass an die Stelle des WegSchweigens nun auch hier in Kärnten das Erinnern zunehmend Platz im öffentlichen Raum erhält. Slowenischer Widerstand – ein wichtiger Teil Kärntner und österreichischer Geschichte Es gibt in Österreich kaum eine Bevölkerungsgruppe, die so viel und so aktiv zur Befreiung Österreichs beigetragen hat, wie die Kärntner Sloweninnen und Slowenen. Oft waren ganze Familien – Männer, Frauen und sogar Kinder – in den Widerstand eingebunden. Manche beteiligten sich am aktiven Kampf der Partisaninnen und Partisanen, viele unterstützten die Aktivisten mit Nahrung und Unterkunft, Kinder leisteten Botengänge oder kleinere Hilfsdienste. Jede und jeder trug das bei, was er oder sie vermochte. Wie gefährlich diese Akte der Unterstützung und des Widerstandes waren, zeigt sich besonders grausam am Schicksal der 60-jährigen Terezija Mičej und ihrer 22-jährigen Tochter Terezija, die Widerstandskämpfern in ihrem Haus Unterkunft gewährt und sie versorgt hatten. Am 1. Juni 1944 wurden Mutter und Tochter verhaftet und im Gestapo-Gefängnis in Klagenfurt arretiert. Es ist bemerkenswert, dass sie es selbst unter brutalen Misshandlungen schafften, zu schweigen und keine Namen von Widerstandskämpfern preiszugeben. Am 6. Jänner 1945 wurden sie in Klagenfurt vor Gericht gestellt und durch den berüchtigten Blutrichter Roland Freisler zum Tode verurteilt und sechs Tage später im Landesgericht Graz enthauptet. „Das Leben der Toten liegt in der Erinnerung der Lebenden.“ Viele Jahre war der Name Terezija Mičej nur wenigen Menschen in Kärnten ein Begriff. Die Erinnerung an sie wurde vor allem weitergetragen von den Kärntner Sloweninnen und Slowenen, die die beiden Frauen und ihr Schicksal gekannt hatten. Eine erste offizielle Würdigung erfuhren sie nach der Befreiung durch den Ortspfarrer. Für die meisten Menschen in Kärnten jedoch blieben sie vergessen. Heute, fast 70 Jahre nach ihrer Ermordung, wird ihnen hier in ihrem Heimatort ein sichtbares Zeichen der Erinnerung gesetzt. Bei unserer Arbeit im Nationalfonds haben wir im Laufe der Jahre viele Lebensgeschichten von Sloweninnen und Slowenen gehört, von vielen Schicksalen erfahren. Wir haben dabei auch erkannt, was es bedeutet, wenn das Leben ganzer Familien von Angst geprägt ist – einer Angst, die viele bis ins hohe Alter nicht loslässt. So wie Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej haben damals viele ihr Leben riskiert, um ihren Beitrag zum Widerstand zu leisten. Ihnen allen drohte dasselbe Schicksal – sie alle brauchten Mut. Erinnerung bewahren Das Bewahren der Erinnerung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Schicksale der Ermordeten und derer, die die Verfolgung überlebt haben, sind Teil der Vergangenheit dieses Landes und verdienen einen Platz im kollektiven Gedächtnis. Nichts macht Geschichte so sehr greifbar und begreifbar wie die Berichte der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, wie wichtig es auch für die Überlebenden ist, dass ihre Geschichte nicht vergessen wird. Zu erinnern, dass und wie sie gelebt haben, ist wichtiger Ausdruck des Respekts vor dem erlittenen Leid. Seit einiger Zeit gibt der Nationalfonds daher Lebensgeschichten von Überlebenden des Natio nalsozialismus in Buchform heraus – ein Anschauungs exemplar von Band 2 der Serie 9 „Erinnerungen. – Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“ habe ich für Sie mitgebracht. Sie können diese Bände bei Interesse beim Nationalfonds erhalten. dem Schicksal dieser beiden mutigen Frauen lesen, die Erinnerung an sie aufnehmen und weitertragen. Danke. Hvala lepa! Heute stehen wir vor der Herausforderung, aus den Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Der Nationalfonds fördert daher Projekte, die dem Erinnern und Gedenken, der wissenschaftlichen Erforschung des Nationalsozialismus und des Schicksals seiner Opfer gewidmet sind. Ein besonderes Anliegen sind uns dabei Projekte mit lokalem Bezug – wie diese Gedenktafel – die eine Begegnung mit der Geschichte dieser Gegend ermöglicht. Sie erinnert an das Leben und Sterben von Frau Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija – zwei einfachen Frauen, die zu so viel Mut und Standhaftigkeit fähig waren. Gleichzeitig würdigt diese Gedenktafel damit auch den Mut all der anderen slowenischen Familien, die damals Widerstand leisteten: Sie steht für die Überwindung des einzelnen Menschen von seiner eigenen Angst angesichts eines grausamen Unrechtsregimes. Künftigen Generationen soll die Gedenktafel ein dauerhaftes Symbol und Mahnung sein. 10 Ich freue mich, dass der Nationalfonds zu diesem wunderbaren Projekt beitragen konnte, und möchte mich nochmals ganz herzlich bei Adele Polluk für das besondere Engagement bedanken, das diese Gedenktafel überhaupt erst ermöglicht hat! Mögen alle, die hier vorübergehen und von www.nationalfonds.org O, če ljudi ne bi bilo pri nas, ljudi, ki ne ubogajo na vsak ukaz, tedaj bi nas že kdaj odnesel plaz. Karl Destovnik - Kajuh Historischer Überblick von MMag.a Adele Polluk Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Miˇcej Geschätzte Damen und Herren! Zu Allerheiligen nahm ich heuer an einer Gedenkveranstaltung im Landesgericht Graz teil. Diese fand in der Hinrichtungszelle von Frau Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej statt. Auf den beiden Opfertafeln mit Namen entdeckte ich auch die Namen der Mutter Terezija Mičej und deren Tochter Terezija Mičej aus meinem Heimatort St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni. Ein Mahnmal steht an der Stelle der Guillotine, das Fallbeil ist in den Boden eingelassen. Kerzen für die Opfer wurden angezündet, ein Grazer Stadtrat hielt eine Ansprache und Delegierte aus Maribor und Celje legten Kränze an diesem einstigen Tat.Ort und am heutigen Denk.Ort nieder. Terezija Mičej, die Mutter, wurde am 2.9.1884 als Kind der Familie Gregorič in St. Veit im Jauntal/ Šentvid v Podjuni geboren. Sie wuchs in der damaligen Gemeinde Rückersdorf/Rikarja vas nahe Pogerschitzen/Pogrče im Haus vulgo Ugman auf. Nach der Beendigung der Volksschule in St. Primus/Šentprimož war sie in der Landwirtschaft beschäftigt. Sie heiratete 1906 Stefan Kumer, mit dem sie drei Söhne hatte. Sohn Janez verstarb im jugendlichen Alter an einer Krankheit. Gatte Stefan Kumer verstarb 1919. Sie schloss 1922 die Ehe mit Andrej Mičej/Mitsche (1896-1989), aus der die Tochter Terezija Mičej hervorging. Ein Eigenheim wurde errichtet, in dem Terezija Mičej fortan für ihre Familie sorgte. Terezija Mičej, die Tochter, wurde am 25.9.1922 geboren. Sie lebte im elterlichen Wohnhaus in St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni, hatte die Volksschule in St. Primus/Šentprimož besucht, anschließend im väterlichen Betrieb das Bürstenbinderhandwerk erlernt und mit der Gesellenprüfung in Klagenfurt abgeschlossen. Sie blieb im Handwerksbetrieb ihres Vaters beschäftigt. Terezija Mičej war sehr kreativ und musisch begabt: Von ihrem Vater, der vielen von uns als der blinde Organist Andrej Mičej/Mitsche unvergesslich in Erinnerung bleibt, erlernte sie das Orgelspiel in der hiesigen Kirche. Sie sang im Chor Danica und wirkte bei der Theatergruppe des Kulturvereines mit. Laut Erzählungen war sie eine attraktive, aktive und fröhliche Frau. Für die Familie Mičej bedeutete der sogenannte Anschluss Österreichs 1938 einen Verlust ihrer Identität, einen Verlust in allen Lebensbereichen, besonders den Verlust ihrer Muttersprache. Das Theaterspiel in slowenischer Sprache wurde verboten. Die Kulissen, das Podium und die Requi- 11 siten im Gasthaus Eckwirt-Picej wurden von gewalttätigen Hitler-Fanatikern aus dem Fenster geworfen, angezündet und verbrannt. Die Aussiedlung der Familie Eckwirt-Picej vor 70 Jahren im April 1942 dokumentiert beispielhaft die extreme Feindlichkeit des Regimes gegenüber den Slowenen in seiner ganzen Brutalität und Ungewissheit für diese Menschen. Der Frau sowie Mutter Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej wurden politische Entscheidungen abverlangt, nämlich sich gegen das gewalttätige Nazi-Regime zu stellen. Dies geschah durch ein Ereignis im Jahre 1944. Jahre der tagtäglich erlebten Unterdrückung, Verfolgung und Lebensbedrohung durch Verluste wie ihrer Muttersprache, Kultur und Mitmenschen lasteten auch auf den beiden Frauen. Das Ereignis passierte in einer Nacht Anfang Mai 1944. Es klopfte an der Tür der Familie Mičej. Man öffnete, es war ein Widerstandsaktivist, man gab ihm zu essen und sorgte für ein Nachtquartier. Dies aber war strengstens verboten und wurde mit dem Tod geahndet. Der Widerstandsaktivist wurde wenige Tage später gefangengenommen und unter Folter hatte er einige Widerstandsaktivisten, darunter auch Mutter und Tochter Terezija Mičej, preisgegeben. Sein Leben konnte er dadurch nicht retten. 12 Am 1. Juni 1944 kamen Gestapomänner mit zwei Fahrzeugen in den Ort, umstellten das Haus und verhafteten Mutter und Tochter Terezija Mičej sowie den Sohn Stefan Kumer (31.5.1911-24.3.1963). Sogleich wurden alle verhört und das Haus wurde durchwühlt, ohne dass belastendes Material gefunden wurde. Das Haus wurde beschlagnahmt, der blinde Bürstenbinder Andrej Mičej/ Mitsche gewaltsam aus seinem Haus vertrieben und so seines Lebenswerkes, also all seiner Arbeit, beraubt. Er erhielt bei seinem Stiefsohn und Mitarbeiter in der Bürstenbinderei, Anton Kumer, Unterkunft und musste um die Rückgabe seines Hauses kämpfen. Frau Terezija Mičej, Tochter Terezija Mičej und Sohn Stefan Kumer wurden im Gestapo-Gefängnis in Klagenfurt arretiert. Laut Anklageschrift des damaligen sogenannten „Deutschen Volksgerichtshofes“ wurden Mutter und Tochter Terezija Mičej beschuldigt, Anfang des Jahres 1944 mehrmals Widerstandsaktivisten in ihrem Haus Unterkunft gewährt und sie versorgt zu haben. Beschuldigt wurde auch Stefan Kumer, dass er von den Ereignissen gewusst, aber keine Anzeige erstattet hatte. Alle Personen der Familie Mičej hatten Angst, Zweifel und Mutlosigkeit überwinden müssen, um sich ihr Urteilsvermögen, ihre Gefühle und ihr Gewissen zu bewahren. Ihr Handeln war von ihrer Überzeugung, das Richtige zu tun, geprägt. Sie beschritten wohl den Weg zur Befreiung für sich selbst, für andere und für uns alle. Dies soll durch die Gedenktafel hier am Ort heute und in Zukunft zum Ausdruck gebracht werden. Laut der Erinnerung ihres Vaters Andrej Mičej/Mitsche, der sie wöchentlich während der Haft in Kla- genfurt besucht hatte, vertraute ihm seine Tochter Terezija Mičej an, dass sie 200 Leute hätte verraten können, wenn sie trotz Folter nicht so stark geblieben wäre, trotzdem niemanden zu verraten. Sein Neffe begleitete Andrej Mičej/Mitsche wöchentlich nach Klagenfurt, um die beiden Frauen mit Wäsche und Essen zu versorgen. Ob sie mit ihnen sprechen konnten, hing von der Laune des Gefängniswärters ab. Mutter und Tochter befanden sich in getrennten beengten Zellen. Tagtäglich gab es Erniedrigung, Beschämung und Leid. Die Tochter Terezija Mičej wurde so schwer gefoltert, dass sie weder sitzen noch liegen konnte. Trost, Entlastung und Kräftigung fanden die Frauen in der Haft im christlichen Gebet und im Singen ihrer slowenischen Heimatlieder, erzählten Überlebende. Bis zum Schluss hofften Mutter Terezija Mičej und Tochter Terezija Mičej, dass ein menschlicher Richter den Prozess führen möge, der für sie Verständnis hätte, die politische Lage mit dem bevorstehenden Sturz des Naziregimes richtig erkennen würde und sie am Leben ließe. Aber diese Hoffnung blieb ihnen versagt. Am 6. Jänner 1945 fand in Klagenfurt der Prozess gegen insgesamt zwölf Personen statt, da runter Mutter und Tochter Terezija Mičej und Stefan Kumer. Den Prozess führte der berüchtigte, als „Blutrichter“ geltende, Roland Freisler aus Berlin. Es war sein dritter Prozess in Kärnten. Er hatte schon hunderte Todesurteile gegen die bedeutendsten Widerstandsaktivisten im gesamten sogenannten „Deutschen Reich“ verhängt, darunter gegen die 13 Widerstandsaktivisten aus Zell Pfarre im April 1943. Es waren etwas mehr als die letzten hundert Tage des nationalsozialistischen Regimes angebrochen. Weiterhin war der als „Präsident des Obersten Volksgerichtshofes“ fungierende Richter Freisler von entfesseltem Fanatismus besessen. Er wollte die Wahrheit weder hören noch verstehen und noch weniger die Wahrheit verteidigen. Den beiden Frauen wurde das Geständnis abgerungen, dass sie für den Widerstand aktiv gewesen waren. Sie betonten ihre christliche Erziehung und Welt anschauung. Sie hatten sich für das Überleben ihres slowenischen Volkes eingesetzt, für eine Beendigung des sinnlosen Mordens im Krieg und für die Wiederherstellung von Frieden und Gerechtigkeit. Stefan Kumer wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej zum Tode durch Enthauptung. Das Regime kannte bis zum Schluss kein Erbarmen und keine Gnade. Terezija Mičej, die Mutter, war 60 Jahre alt geworden. Sie verfasste ein zensuriertes Testament und schrieb von ihrer Sorge um ihren Ehemann und bat die Söhne, sich um den Stiefvater zu kümmern. Von ihrem Sohn Stefan verabschiedete sie sich, indem sie ihm die Tröstung zugerufen haben soll, dass sie zwar für immer gehen müsse, er aber überleben und die Befreiung vom Nazi-Terror feiern werde. Terezija Mičej, die Tochter, war 22 Jahre alt geworden und verfasste ebenfalls ein Tes- 13 tament. Stefan Kumer kam ins Konzentrationslager nach Straubing in Bayern. Dort traf er auf Pfarrer Alois Vauti aus Zell Pfarre. Beide wurden mit Kriegsende am 29.4.1945 befreit. Nur eine Woche nach der Urteilsverkündung wurden Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej am 12.1.1945 im Landesgericht Graz durch die Guillotine hingerichtet. Die Leichname der Getöteten wurden verbrannt. 1) Bei den Staatsvertragsverhandlungen für Österreich hatte man sich auf die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft berufen und darauf hingewiesen, dass Österreich selbst einen Beitrag geleistet hatte, das nationalsozialistische Regime zu stürzen. Dies trug wesentlich zur Freiheit Österreichs ab 1955 bei. 2009 wurden die Unrechtsurteile des nationalsozialistischen Regimes von der Republik Österreich aufgehoben und sowohl Terezija Mičej, die Mutter, als auch Terezija Mičej, die Tochter, wurden rehabilitiert. An die beiden außergewöhnlichen Frauen wird durch folgende Mahnmale erinnert und bei Gedenkveranstaltungen gedacht: • Internationales Denkmal am Zentralfriedhof in Graz • Mahnmal am Friedhof in St. Kanzian am Klopeinersee/Škocijan • Mahnmal von Memorial Kärnten/Koroška auf dem Friedhof in Annabichl/Trnja vas in Klagenfurt 14 Besonders freut es mich, dass es mir möglich war, dem Wunsch des Ehepaares Franziska und Andrej Mičej/Mitsche nach einer würdevollen Erinnerung an Terezija Mičej und deren Tochter Terezija Mičej heute nachkommen zu können. Hier in deren Heimat möge nun ein wichtiger Gedenkstein gesetzt sein, in den unsere eigene Gedenkkultur einfließt und unser eigenes Mitdenken möglich bleibt. Die Haltung von Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej soll uns mahnen, aber auch auffordern, Verantwortung für gesellschaftliche Entwicklungen zu übernehmen, Demütigungen jeglicher Art, besonders wegen ethnischer Zugehörigkeit, entschieden zurückzuweisen, damit es uns möglich ist, in Frieden und Gerechtigkeit zu leben. Viktoria Mitsche wird nun einen Ausschnitt aus dem Testament der Tochter Terezija Mičej verlesen. „Bitte lieber Vater, verzeihe mir, wenn ich dir in meinem Leben Leid zugefügt habe. Sehr kurz war mein Leben, so jung muss ich schon sterben! Aber bitte lieber Vater verzage nicht, sei stark und bete recht viel für mich und meine Mutter.“2) 1) Adele Polluk: Die Bewältigungs- und Abwehrmechanismen bei der Erinnerung bezüglich des Holocaust und Nationalsozialismus in St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni. Diplomarbeit am Institut für Psychologie. Klagenfurt 2006. S 99-175. 2) Wilhelm Baum: Die Freisler-Prozesse in Kärnten. Zeugnisse des Widerstandes gegen das NS-Regime in Österreich. Klagenfurt – Wien 2011. Verlag KITAB. S. 249 ff. Zgodovinski pregled mag. Philipp Jernej Pobudnik projekta Spominske plošˇceTerezijama Miˇcej Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Miˇcej Mati Terezija Mičej se je rodila 2.9.1884 družini Gregorič v Šentvidu v Podjuni v občini Rikarja vas. Po ljudski šoli v Šentprimožu je delala na kmetijah. Leta 1906 se je poročila s Štefanom Kumerjem in imela z njim tri sinove. Od teh je sin Janez umrl že v mladih letih. Mož Štefan Kumer ji je umrl leta 1919. Terezija Mičej se je poročila potem leta 1922 z Andrejem Mičejem (1896 – 1989). Deklico iz tega zakona sta imenovala Terezija. Skupaj sta si postavila hišo. Od tedaj je imela družina dom, v katerem je skrbela mati Terezija za svoje drage. Hčerka Terezija Mičej se je rodila 25.9.1922. Živela je pri starših in obiskovala ljudsko šolo v Šentprimožu. V očetovem podjetju se je izučila za ščetarko. Uk je zaključila s pomočniškim izpitom v Celovcu. Zaposlena pa je ostala v očetovem podjetju. Hčerka Terezija je bila zelo kreativna in pevsko nadarjena. Od očeta Andreja, ki nam je znan kot »slepi organist«, se je naučila orglati v cerkvi. Pri Danici je pela in igrala. Bila je mlado, atraktivno, veselo dekle. Z »anšlusom« 1938 je šlo marsikaj v izgubo, npr. identiteta. Odslej ljudje v javnosti niso več smeli govoriti slovensko, zbor v cerkvi tudi ni več smel slovensko peti. Z raznarodovanjem naj bi Slovence čimprej ponemčili. Pevci so se v stiski poslužili tudi latinskih cerkvenih pesmi. Ljudem pa je bil seveda vsiljen jezik nečloveške nacistične diktature. Igranje na odru v slovenščini so prepovedali. Kulise, podeste in druge rekvizite, ki so jih imeli igralci pri Voglu v Šentprimožu, so zmetali Hitlerjevi pristaši skozi okna in jih sežgali. Da je bila pred 70imi leti prav Voglova družina izseljena, je jasen dokaz za to, kako sovražen in brutalen je bil tedanji režim do Slovencev. V tem času je šlo v izgubo dobro sosedstvo. Vaščani niso več bili tako pripravljeni pomagati drugim, niso več hoteli skupaj preživljati prostega časa ali skupno praznovati. Iz prijateljev so postali sovražniki. Nekateri na vasi so ovadili druge, prišlo je do prepirov in nasilja. Preprosti ljudje, tudi Mičejeva mati in hčerka Terezija, so se morali tedaj vsak dan odločati usodno politično. Tako je nekega večera leta 1944 po trkal nekdo na vrata Mičejeve hiše. Ženski sta odprli. Pred durmi je stal partizan. Dali sta mu jesti in mu ponudili možnost za prenočitev. To pa je bilo prepovedano, na to je bila predpisana smrtna ka- 15 zen. Partizana, ki je maja 1944 prenočil pri Mičeju in se tam najedel, so krvniki ujeli in mučili. Pri tem je izdal več članov uporniškega gibanja, med njimi Mičejevo mater in hčerko Reziko. Prvega junija 1944 sta pridrvela na vas dva avtomobila z gestapovci. Potem so se podali gestapovci k Mičeju, obkolili hišo in aretirali mater, hčerko in sina Štefana Kumerja (31.5.1911 - 24.3.1963). Zaslišovali so jih, pretaknili celo hišo, a niso našli kakega obremenjujočega materiala. Hišo so zaplenili, slepega ščetarja Andreja Mičeja so spravili s silo iz hiše in mu vzeli možnost za izvajanje poklica. Nekaj časa je moral stanovati pri svojem pastorkom in se boriti za svojo hišo. Mater in hčerko ter sina Stefana Kumerja so zaprli v gestapovski jetnišnici v Celovcu. Po obtožnici nacističnega ljudskega sodišča sta bili mati Terezija Mičej in hčerka Terezija obdolženi, da sta začetek leta 1944 večkrat dopustili, da so prenočili partizani v hiši, in da sta jim dali jesti. Štefanu pa so očitali, da je vedel za vse in tega ni naznanil. Kar je človek tedaj naredil, je bila odločitev brez alternative. Ljudje so morali premagati strah, dvome in malodušje, da so do neke mere še ohranili razsodnost in sledili svoji vesti. Na to naj spominja ta spominska plošča. 16 Hčerka Terezija je zaupala očetu Andreju Mičeju, ki je svojce v zaporu tedensko obiskoval, da bi lahko izdala 200 ljudi, če ne bi bila tako močna. Tudi med mučenjem ni nikogar izdala. Andreja Mičeja je zmeraj spremljal nečak. Tako so vsaj malo os- krbovali mater Terezijo in hčerko s perilom in jedjo. V koliko so mogli obiskovalci govoriti s svojci, to je odviselo od stražnikov. Mati in hčerka sta bili ločeni v ozkih celicah. Jetniki so morali vsak dan prenašati poniževanje, sramotenje in druge žalitve. Hčerko Terezijo so tako mučili, da ni več mogla ne sedeti ne ležati. Jetniki, ki so preživeli, so pripovedovali, da so našli tolažbo in moč v krščanski molitvi in v petju slovenskih pesmi. Mičejeva mati in hčerka sta upali do konca, da ju bo sodil človeški sodnik, ki bo imel zanju razumevanje, ki bo upošteval okoliščine in tudi to, da se bo nacistični režim kmalu zrušil. Upali sta, da ju bodo pustili pri življenju, toda zaman. 6. januarja 1945 je bila v Celovcu obravnava proti dvanajstim osebam, med njimi so bili Mičejeva mati, hčerka Terezija in Štefan Kumer. Obravnavo je vodil zloglasni krvnik, sodnik Roland Freisler iz Berlina. Tretjič je že sodil na Koroškem. Izrekel je že več sto smrtnih obsodb, med njimi proti najpomembnejšim članom odporniškega gibanja v »Tretjem rajhu«. Tudi Selske žrtve je pustil aprila 1943 obglaviti. Malo več kot sto dni je še manjkalo do konca nacističnega režima. Toda krvnik Freisler je bil kot »prezident nemškega volksgerichtshofa« še zmeraj fanatično obseden. Bil je poln sovraštva in zaničevanja. V sodni dvorani je vpil nad ljudmi, jih je ozmerjal in poniževal. Resnice ni hotel ne slišati ne razumeti. Obe Mičejevi je prisilil k temu, da sta priznali sodelovanje pri uporu. Obe sta poudarili krščansko vzgojo in krščanski svetovni nazor. Zastavljali sta se za preživetje slovenskega naroda, za konec nesmiselnega morjenja in za več strpnosti in človečnosti. Štefana Kumerja je obsodil sodnik na dosmrtno ječo, mater Terezijo in njeno hčerko Terezijo Mičej pa na smrt obglavljenja. Režim do zadnjega konca ni poznal milosti. Mati Terezija Mičej je bila stara 60 let. Sestavila je cenzuriran testament, v katerem je prosila, da bi se brigala sinova za očeta. Sina Štefana je poskusila potolažiti s tem, da še lahko doživi osvoboditev izpod nacističnega terorja, oni dve pa morata oditi za zmeraj. Hčerka Terezija Mičej je dosegla 22 let. V svojem testamentu je zapisala: »Ljubi oče, odpusti mi, če sem te v življenju kdaj žalila. Moje življenje je bilo zelo kratko, tako mlada moram umreti! Torej, dragi oče, ne obupaj, bodi močan in moli prav veliko za me in za mojo mater.« Štefan Kumer je prišel v koncentracijsko taborišče v Straubing na Bavarskem. Tam je srečal župnika Alojza Vavtija iz Sel. Doživela sta oba osvoboditev taborišča. Samo teden po izrečeni obsodbi so mater Terezijo Mičej in njeno hčerko Terezijo Mičej prepeljali v Gradec, kjer so ju 12.1.1945 na deželnem sodišču obglavili. Trupli pa so sežgali. Od leta 1972 stoji na graškem pokopališču (Zentralfriedhof ) internacionalni spomenik, na njem sta zapisani tudi mati in hčerka Terezija Mičej. Vsako leto je tam spominska svečanost. Pri pogajanjih za državno pogodbo je Avstrija opo- zarjala na žrtve nacistične tiranije. Sklicevala se je na to, da je tudi prispevala k propadu nacističnega režima. Prav to ji je pomagalo, da je postala leta 1955 svobodna. Andrej Mičej se je moral dolgo truditi, da je država priznala, da sta bili njegova žena in hčerka žrtvi nacistične diktature. Šele leta 2009 je preklicala republika Avstrija krivično obsodbo in s tem rehabilitirala tudi Mičejevi žrtvi. Društvi Danica in Vinko Poljanec sta pustili leta 1986 postaviti na škocjanskem pokopališču spomenik žrtvam nacistične diktature. Na njem sta zapisani tudi Mičejeva mati in hčerka. Društvo Memorial Kärnten/Koroška se je zastavil posebej za to, da sta obe Tereziji Mičej zapisani tudi na spomeniku, ki stoji na celovškem pokopališču v Trnji vasi. Posebej me veseli, da sem danes uresničila željo zakoncev Franziske in Andreja Mičeja/Mitscheja po dostojanstvenem spominu na Terezijo Mičej in hčer Terezijo Mičej. Tudi tu doma na šentviškem pokopališču naj nas spominja ta plošča na pogumno držo dveh žensk, na Mičejevo mater in njeno hčerko Terezijo. Opominja naj nas, da smo odgovorni tudi mi za družbene razmere, da moramo zavračati vsako poniževanje drugih, predvsem, če je to zaradi na rodnostne pripadnosti. Truditi se moramo za mir in pravičnost in biti v življenju bolj korajžn. 17 FESTREDE von Univ.-Prof. in Dr.in Katja Sturm-Schnabl Obfrau des Verbandes der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen, Kameraden und Kameradinnen! 18 Ich möchte jedem Einzelnen von Ihnen danken, dass er Zeit gefunden hat, an dieser Feierstunde teilzunehmen. Wir haben uns heute hier versammelt, um zweier Frauen, zweier Kärntner Sloweninnen zu gedenken bzw. sie in der Erinnerungskultur ihres Heimatortes an einem heiligen Ort zu verewigen, hier am Friedhof der ehemaligen Pfarrkirche von St. Veit/Šentvid v Podjuni, weil sie ihr Leben gaben für die Befreiung Europas von einer kriminellen, psychopathischen, entmenschlichten Herrschaft eines Regimes von Raubmördern, denn das und nichts anderes waren die Nationalsozialisten. Sie bedienten sich allerdings »einer hochentwickelten Technik des wissenschaftlichen Arbeitens«, der Erfinderkraft und dem Ehrgeiz der führenden Wissenschaftler des nationalsozialistischen Deutschland. Es war ein Plan, »der die verbrecherischen Phantasmagorien Hitlers und Himmlers zu einem vollendet ausgearbeiteten System führte, durchdacht bis in alle Details, durchgerechnet bis zur letzten Reichsmark« (so Hannah Burger in ihrem Artikel »Der Generalplan Ost und die Bereinigung der Slowenenfrage«. In: Austellungskatalog Oman –Vouk 2012, 16). Der brutale Überfall auf Jugoslawien 1941, der jegliches Völkerrecht missachtete, die unmittelbar darauf erfolgten Massendeportationen von SlowenInnen ins »Reich« sowie das sofort errichtete nationalsozialistische Terrorregime bewirkten, dass die Slowenen im Bewusstsein der tödlichen Gefahr für das gesamte Volk sich in der »OF slovenskega naroda« (Befreiungsfront des slowenischen Volkes) sammelten, um den Aggressor militärisch zu bekämpfen, unter den gegebenen Umständen durch einen organisierten Partisanenkampf. Die OF vereinte sich danach mit der NOB Jugoslawiens (Narodno osvobodilacka borba), die 1943 in den Verband der Alliierten aufgenommen wurde. Als es 1942 zu den Massendeportationen der Kärntner SlowenInnen kam, war es klar, dass auch die Kärntner SlowenInnen das Schicksal aller SlowenInnen zu teilen hatten, und es entstand auch in Kärnten eine Partisanenbewegung, die sich in die OF integrierte. Nun war der Krieg im Land und die Menschen mussten sich entscheiden, ob sie sich vor dem übermächtigen Deutschland ducken und ihre Menschenwürde und alle bisher gültigen kulturellen Werte verleugnen würden, oder ob sie sich aktiv mit der Waffe in der Hand als Partisanen dem übermächtigen technisierten Moloch entge- genstellen würden. Viele Kärntner SlowenInnen haben sich für die Verteidigung der Freiheit, ihrer Identität und der Menschenwürde entschieden. Viele zur nationalsozialistischen Wehrmnacht eingezogene Kärntner kamen auf Heimaturlaub, erfuhren, dass ihre Eltern und Geschwister deportiert worden waren, und gingen zu den Partisanen. Einige taten es, weil sie aufgeklärt waren, und andere, weil sie einer drohenden Verhaftung entgehen wollten. Die Partisanenbewegung wurde für die Nationalsozialisten lästig und sie bekämpften sie mit unvorstellbarer Grausamkeit. Doch die Partisanen hatten einen festen Rückhalt in der Bevölkerung, vor allem lag die Last der heimlichen Versorgung mit Nahrung und Medizin auf den Schultern der Frauen und die Nachrichtenübermittlung auf den Schultern Minderjähriger, die zivile Kurierdienste leisteten. Der Erfolg des Kampfes gegen das Hitlerregime hing auch von diesen ab. Dies nicht nur in Kärnten. Denn in allen Ländern, die die Nationalsozialisten überfallen und erobert hatten, entstanden Partisanenbewegungen unter ähnlichen Umständen und Bedingungen. Sie alle haben letztendlich den Sieg der Alliierten über das nazistische Terrorregime erst möglich gemacht, sie haben die Vorbedingungen für unser heutiges Europa geschaffen. Unsere Erinnerungskultur soll auch ein Teil der Dankbarkeit dafür sein. Doch wie konnten diese beiden »einfachen« Frauen, unsere Mutter und Tochter Terezija Mičej, und mit ihnen viele andere »einfache« Frauen angesichts der Nazipropaganda und allem Drumherum erfassen, begreifen, wie konnten sie wissen, dass es sich um ein verbrecherisches, jeder Zivilisation, Kultur und Ethik Hohn sprechendes Regime handelte? Was hat ihnen die Entscheidung, die Partisanen zu unterstützen, ihnen Nahrung, Kleidung, Medizin u.v.a. zu verschaffen, sie kampffähig zu halten, eingegeben? Sie waren weder politisch noch philosophisch noch ideologisch gebildet. Was war ihre Motivation, was gab ihnen die Kraft, an einen Sieg über das ungeheure, verbrecherische, motorisierte Regime zu glauben? Ich denke, es war ihr Glaube an Recht und Menschenwürde, an Moral und Ethik, an das, was unsere europäische judäochristliche Kultur und Zivilisation an Normen erarbeitet hat und was auch in den Zehn Geboten verankert ist: Du sollst nicht töten! Du sollst Vater und Mutter ehren! Du sollst kein fremdes Gut begehren! Usw. Dieser Glaube und dieses Wissen um die grundsätzlichen Verhaltensnormen, die ein gesellschaftliches, friedliches Miteinander erst ermöglichen und die Erkenntnis, dass diese Gebote nicht von Einzelnen gebrochen wurden, sondern von einem Staatsapparat, der Verbrechen per Gesetz erließ, hat diese Frauen über sich selbst hinauswachsen lassen, ließ sie den unglaublichen Mut aufbringen, allen Drohungen und Bedrohungen zum Trotz diesem riesigen Staatsmonstrum entgegenzutreten. Diese Erkenntnis – Erleuchtung möchte ich sagen – fand ich auch bei einer anderen Frau – leider inzwischen verstorben – die mir ihre und die Geschichte ihrer Familie erzählte, die ich auf einem Tonträger aufgezeichnet habe. Sie stammte aus Windisch St. Michael/Slovenji Smihel, heute 19 St. Michael ob der Gurk. Ihre Eltern hatten dort einen Bauernhof. Ihr Vater musste, weil er nationalsozialistisch gesinnten Nachbarn nicht passte, trotz der sechs minderjährigen Kinder zur »Wehrmacht«. Die Mutter bewirtschaftete mit Hilfe ihrer Kinder den Bauernhof, musste alle möglichen Schikanen über sich ergehen lassen und trotzdem gewährte sie Partisanen Unterkunft auf der Tenne, versorgte sie mit Nahrung und bot ihnen Hilfe an. Meine Informantin, ihre Tochter, war damals 15 Jahre alt, trug notwendige Nachrichten der bei ihnen versteckten Partisanen jeweils zu Fuß von Windisch St. Michael/Slovenji Smihel hierher nach St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni zu eben diesen unseren beiden Mičej-Frauen. Dabei musste sie die streng bewachte Draubrücke bei Tainach/ Tinje überqueren. Bei einem solchen mehrstündigen Gang über Tainach/Tinje, die Draubrücke/ Dravski Most, Stein/Kamen nach St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni beinhaltete die Botschaft die Bitte, einen Partisanen-Arzt zu einer schwer verletzten Partisanin, die bei ihnen versteckt lag, zu schicken. Der Partisanen-Arzt kam auch und operierte die Verletzte in der Nacht in der Küche. Einmal, so erzählte mir meine Informantin, hätte eine Nachbarin die Mutter gefragt, warum sie denn in so großen Töpfen koche, wer denn so viel esse, die Mutter aber habe dieser Frau grob geantwortet: »Du siehst ja, dass ich sechs Kinder habe, die müssen ja essen«. 20 Ja, diese Frauen, sowohl die Bäuerin in Windisch St. Michael/Slovenji Šmihel als auch die beiden Mičej-Frauen, wussten, was sie taten, warum und wofür sie es taten. Sie waren, wie man so sagt, »einfache« Frauen, doch in Wahrheit waren sie erleuchtete Frauen, Heldinnen, wie sie ein griechischer Dramatiker nicht klarer hätte zeichnen können. Mit dieser Gedenktafel gedenken wir ihrer, erweisen ihnen Ehre und Dankbarkeit, Dankbarkeit dafür, dass wir heute in einem friedlichen Europa leben dürfen. Sie werden uns ein Vorbild sein. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Velika mora Ni malih smrti. Vsaka smrt je velika. A med njimi je ena, nam dodeljena, ta naša nora slovenska smrt. Tone Pavček Slavnostni govor univ.prof. dr. Katja Sturm-Schnabl Predsednica Zveze koroskih partizanov in prijateljev protifasisticnega odpora Spoštovane dame in gospodje, dragi prijatelji in prijateljice, tovariši in tovarišice! Rada bi se zahvalila vsakemu posamezniku izmed Vas, da si je vzel čas in se udeležuje te slavnostne ure. Danes smo se zbrali tukaj, da bi se spomnili dveh žensk, dveh koroških Slovenk oziroma da bi ju ovekovečili v kulturi spominjanja njunega domačega kraja na svetem mestu, tukaj na pokopališču nekdanje farne cerkve v Šentvidu v Podjuni, ker sta dali svoje življenje za osvoboditev Evrope od kriminalne, psihopatske in razčlovečene oblasti režima roparskih morilcev, kajti to in nič drugega so bili nacionalni socialisti. Posluževali pa so se »visoko razvite tehnike znanstvenega dela«, izumiteljske moči vodilnih znanstvenikov nacionalsocialistične Nemčije. Imeli so načrt, »ki je zločinske Hitlerjeve in Himmlerjeve privide vodil do popolno izdelanega sistema, premišljenega do vsake podrobnosti, preračunanega do zadnje marke« (tako Hannelore Burger v svojem članku »Der Generalplan Ost und die Bereinigung der Slowenenfrage« (Generalni načrt Vzhod in razčiščevanje vprašanja Slovencev). V: razstavni katalog Oman – Vouk 2012, 16). Brutalni napad na Jugoslavijo leta 1941, ki je kršil vsako mednarodno pravo, nato neposredne množične deportacije Slovencev in Slovenk v »rajh« ter takoj ustanovljena nacionalsocialistična strahovlada so povzročili, da so se Slovenci v zavesti smrtne nevarnosti za celotni narod zbrali v »OF slovenskega naroda«, da bi se z orožjem borili proti agresorju, v danih okoliščinah z organiziranim partizanskim bojem. OF se je potem združila v NOB Jugoslavije (Narodno osvobodilačka borba), ki je bila leta 1943 sprejeta v zvezo Zaveznikov. Ko je prišlo leta 1942 do množičnih deportacij koroških Slovenk in Slovencev, je bilo jasno, da morajo tudi koroški Slovenci in Slovenke deliti usodo vseh Slovencev in Slovenk, je tudi na Koroškem nastalo partizansko gibanje, ki se je vključilo v OF. Vojna je bila v deželi, in ljudje so se morali odločiti, ali bodo klonili nadmočni Nemčiji in zatajili svoje človeško dostojanstvo in vse doslej veljavne kulturne vrednote, ali pa se bodo s puško v roki kot partizani aktivno uprli nadmočnemu tehniziranemu Molohu. Veliko koroških Slovencev in Slovenk se je odločilo za obrambo svobode, svoje identitete in človeškega dostojanstva. Številni v nacionalsocialistični »vermaht« vpoklicani Korošci so prišli na dopust domov, izvedeli so, da so deportirali njihove starše, brate in sestre, in so šli k partizanom. Eni so to storili, ker so bili poučeni, drugi pa, ker so se želeli izogniti grozečemu priprtju. Partizansko gibanje je postalo sitno za nacionalne socialiste in borili so se proti njemu z nepredstavljivi- 21 mi grozodejstvi. Toda partizani so imeli močno zaledje med prebivalstvom, predvsem je bilo breme skrivne oskrbe s hrano in zdravili na ramenih žensk in posredovanje sporočil na ramenih mladoletnih, ki so opravljali civilno kurirsko službo. Uspeh boja proti Hitlerjevemu režimu je bil odvisen tudi od njih. A ne samo na Koroškem. Kajti v vseh državah, ki so jih napadli in osvojili nacionalni socialisti, so nastala partizanska gibanja pod podobnimi okoliščinami in pogoji. Navsezadnje so šele partizani omogočili zmago zaveznikov nad nacističnim terorskim režimom, ustvarili so pogoje za današnjo Evropo. Naša kultura spominjanja naj bi bila tudi del hvaležnosti, ki jim jo dolgujemo. Toda kako sta lahko ti »preprosti« ženski, naša mati in hčerka Terezija Mičej, in z njima številne druge »preproste« ženske zaradi nacistične propagande in vseh okoliščin dojemali, razumeli, kako sta lahko vedeli, da gre za zločinsko, vsako civilizacijo, kulturo in etiko zasmehujočo strahovlado? Kaj ju je vodilo pri odločitvi podpirati partizane, jim preskrbovati hrano, obleko, zdravila idr., da se bi lahko borili naprej? Nista bili ne politično ne filozofsko ne ideološko izobraženi. Kakšna je bila njuna motivacija, kaj jima je dajalo moči, da sta verjeli v zmago nad groznim, zločinskim, motoriziranim režimom? 22 Mislim, da je bila njuna vera v pravice in človeško dostojanstvo, v moralo in etiko, v to, kar sta naša evropska judovsko-krščanska kultura in civilizacija ustvarili v normah in kar je zasidrano v desetih božjih zapovedih: Ne ubijaj! Spoštuj očeta in mater! Ne želi svojega bližnjega blaga! Itd. Ta vera in to znanje o osnovnih vedenjskih normah, ki šele omogočajo družbeno, mirno sožitje, in spoznanje, da teh zapovedi ni mogel kršiti posameznik, temveč državni aparat, ki je z zakoni odrejal zločine, je tema ženskama dajal tako veličino, jima je vlival neverjetni pogum, da sta kljub vsem grožnjam in nevarnostim nastopali proti tej ogromni državni pošasti. To spoznanje – rekla bi celo razsvetljenje – sem našla tudi pri neki drugi ženski – žal medtem že pokojni – ki mi je pripovedovala zgodbo svoje družine, kar sem zapisala na tonskem posnetku. Izhajala je iz Slovenjega Šmihela, danes je to St. Michael ob der Gurk. Njeni starši so tam imeli kmetijo. Njen oče je moral, ker ni ustrezal nacionalno socialistično naklonjenim sosedom, kljub šestim mladoletnim otrokom v »vermaht«. Mati je s pomočjo svojih otrok obdelovala zemljo, morala je na lastni koži pretrpeti vse šikane in vseeno je nudila partizanom zavetje na skednju, jih oskrbovala s hrano in jim pomagala. Moja informantka, njena hčerka, je bila stara 15 let, je takrat peš posredovala potrebna sporočila pri njih skritih partizanov od Slovenjega Šmihela sem v Šentvid v Podjuni, ravno k našima dvema Mičejevima. Pri tem je morala prečiti strogo nadzorovan Dravski most pri Tinjah. Na nekem takem večurnem pohodu čez Tinje, Dravski most, Kamen v Šentvid v Podjuno je sporočilo vsebovalo prošnjo, da bi poslali partizanskega zdravnika k hudo ranjeni partizanki, ki je ležala skrita pri njih. Partizanski zdravnik je tudi prišel in operiral ranjeno ponoči v kuhinji. Nekoč, tako je pripovedovala moja informantka, je neka soseda vpra- šala mater, zakaj kuha v tako velikih loncih, kdo le je toliko, mati pa je tej ženski le grobo odgovorila: »Saj vidiš, da imam šest otrok, ki morajo jesti.« Da, te ženske, tako kmetica v Slovenjem Šmihelu kakor tudi obe Mičejevi, so vedele, kar so delale, zakaj in čemu so to delale. Bile so, kot pravimo, »preproste« ženske, toda v resnici so bile razsvetljene ženske, junakinje, kot jih ne bi znal bolje orisati grški dramatik. S to spominsko ploščo se ju spominjamo, jima izkazujemo čast in hvaležnost, hvaležnost za to, da danes lahko živimo v mirni Evropi. Za nas bosta ostali trajen zgled. Zahvaljujem se za Vašo pozornost. Umirati znamo. Že dolgo pripravljen mrtvaški je prt. Že zdavnaj pogrebci skopali so jamo. Pa moti izdelani, strogi načrt resnica, da umirati znamo. Sicer je naš trup že zgaran, že včasih povešamo glavo in menimo vse je zaman in vendar se zopet vzravnamo. Od nekdaj umiranje naš je vsakdan, prijatelj postala nam skoraj je smrt, vsaj kakor otroci se z njo že igramo. Navajeni smo že na križu viseti če že ne živeti, umirati znamo. Stanko Wakounig 23 Zakljuˇcek Marjan Jernej, univ.dipl.oec. Pobudnik projekta Spominske plošˇceTerezijama Miˇcej Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Miˇcej Zahvalim se vsem, ki ste prišli, vsem, ki se zastavljate za kulturo spominjanja, za mir in pravičnost. Nekaterim pa velja naša posebna zahvala. To sta dr. Renate S. Meissner in univerzitetna profesorica dr. Katja Sturm-Schnabl. Hvala za vaše besede. Hvala Mešanemu pevskemu zboru Danica pod vodstvom mag. Stanka Polzerja za petje. Hvala Barbari Mistelbauer-Stern, ki je pripravila besedila z učenkami in učenci Zvezne gimnazije za Slovence. Brali so: Simon Kummer, Tereza Mistelbauer, Tobias Mistelbauer, Elena Rutar, Irina Sadnikar in Marcella Slugovc-Sternad. Hvala gospodu župniku mag. Hanzeju Rosen zopfu za blagoslovitev. Hvala Stanku Wakounigu za prevode in pozdravne besede, Miriam Wakounig za grafično oblikovanje vabil in Samu Wakounigu za koordinacijo. 24 Po proslavi vas vabimo v Šentprimož k Voglu, da se še vsedemo skupaj in malo pokramljamo. Opozarjam, da na lastne stroške. Vsi ste prisrčno vabljeni! In še nekaj: Spoštovana Delej Polluk! Ti si mati te svečanosti od ideje do udpešne uresničitve. Malokdo ve, koliko energije in časa si vložila v ta projekt. Prav lepo se ti zahvaljujem v imenu vseh prisotnih. S tvojo vstrajnostjo si omogočila trajen spomin na obe naši, že nekoliko pozabljeni, sosedi mater in hči Mičejevi Trezeji. Kaj se godi Zgodilo se je in se še vedno dogaja in se bo dogajalo naprej, če se ne bo zgodilo kaj proti. Nedolžni o tem nič ne vedo, ker so preveč revni in krivi o tem nič ne vedo, ker so preveč krivi. Mlade ne briga, ker so premladi, in stare ne briga, ker so prestari. Zato se proti temu nič ne zgodi, in zato se je zgodilo in se slejko prej godi, in, se bo dogajalo naprej. Erich Fried Revni tega ne opazijo, ker so prerevni, in bogati tega ne opazijo, ker so prebogati. Neumni skomigajo z rameni, ker so preneumni, in pametni skomigajo z rameni, ker so preveč pametni. 25 Gegen Vergessen Ich will mich erinnern dass ich nicht vergessen will denn ich will ich sein. Ich will mich erinnern dass ich vergessen will denn ich will nicht zu viel leiden. Ich will mich erinnern dass ich nicht vergesen will dass ich vergessen will denn ich will mich kennen. Denn ich kann nicht denken ohne mich zu erinnern denn ich kann nicht wollen ohne mich zu erinnern denn ich kann nicht lieben denn ich kann nicht hoffen denn ich kann nicht vergessen ohne mich zu erinnern. 26 Ich will mich erinnern an alles was man vergisst denn ich kann nicht retten ohne mich zu erinnern auch mich nicht und nicht meine Kinder. Ich will mich erinnern an die Vergangenheit und an die Zukunft und ich will mich erinnern wie bald ich vergessen muss und ich will mich erinnern wie bald ich vergessen sein werde. Erich Fried Liste der Unterstützer / Seznam sponzorjev Organisationen / Organizacije Nationalfonds der Republik Österreich – Nacionalni sklad Republike Avstrije Zukunftsfonds der Republik Österreich – Sklad Republike Avstrije za prihodnost Land Kärnten – Dežela Koroška Verband der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes – Zveza koroških partizanov in Prijatelji protifašističnega odpora Christlicher Kulturverband – Krščanska kulturna zveza/KKZ Sozialistische Junge Generation Kärnten – Socialistična mlada generacija Koroške Posojilnica Zveza Bank Klagenfurt/Celovec Die Grünen Kärnten – Koroški Zeleni Private Unterstützer / Privatni sponzorji Evelin BLAŽEJ Marjan JERNEJ Josefine und Benno KRAUT Milica und Dipl.-Ing. Franc KONZILIA Maria und Mag. Heimo MAUCZKA Maria und Andreas MITSCHE Anton RUTAR Mag. art. Jochen TRAAR Maria WUTTE Agentur ilab crossmedia, www.ilab.at Abrechnung / Obračun Spenden/Prispevki: € 4.910,Ausgaben/Izdatke: € 3.780,55 Sanierung Friedhofsmauer/Sanacija pokopališkega zida: € 1.129,45 27 28
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