Regionales Gesamtverkehrskonzept Flughafenregion (rGVK) D ie Region um den Flughafen Zürich stellt eine der dynamischsten Regionen der Schweiz dar. Der Flughafen selbst ist mit 22 Mio. Flugpassagieren pro Jahr, 21’000 Beschäftigten und den Einkaufsnutzungen Wachstumspol und Orientierungspunkt einer Region, die von Bülach bis nach Dübendorf reicht. Besonders stark verlief die Entwicklung in den letzten Jahren entlang der neuen Glattalbahn. Aufgrund der hohen Nutzungsdichte stösst das Verkehrssystem der Flughafenregion bereits heute an seine Grenzen; aufgrund des zukünftigen Wachstums wird sich die Lage weiter verschärfen. Mit einem regionalen Gesamtverkehrskonzept will der Kanton Zürich Siedlung und Verkehr in der Flughafenregion besser aufeinander abstimmen und so die hohe Standortattraktivität erhalten. Gebietsentwicklung Kloten) waren zu berücksichtigen und die Planungsergebnisse abzugleichen. Während INFRAS die Federführung innehatte und für den Teil Flughafen verantwortlich war, bearbeitete ewp den regionalen Teil (Glattal/Unterland) und führte sämtliche Auswertungen mit dem kantonalen Gesamtverkehrsmodell durch. Entwicklung Siedlung und Verkehr Verkehrsströme zwischen Grossregionen im Jahr 2030 Das Amt für Verkehr des Kantons Zürich hat die Arbeitsgemeinschaft INFRAS / ewp nach einem Einladungsverfahren damit beauftragt, ein regionales Gesamtverkehrskonzept (rGVK) für die Flughafenregion zu entwickeln. Die Erarbeitung wurde durch ein Mitwirkungsverfahren unter Beteiligung von verschiedenen kantonalen und nationalen Ämtern sowie Vertretern von Flughafen und Region begleitet. Verschiedene Parallelplanungen (Circle Flughafen, Testplanung Dübendorf, ewp In der Analyse der heutigen Situation und in der Trendprognose nahmen das Verkehrsaufkommen und die Auslastungssituation eine zentrale Rolle ein. Dabei leistete das neue Gesamtverkehrsmodell des Kantons Zürich, bei dessen Entwicklung ewp ebenfalls mitgewirkt hat, wichtige Dienste. So konnten einerseits die heutigen und zukünftigen Engpässe auf dem Strassennetz aufgezeigt und der Einfluss übergeordneter Massnahmen wie z.B. der Glattalautobahn abgeschätzt werden. Andererseits wurden die ÖV-Anteile für die verschiedenen Verkehrsströme evaluiert. Die Analysen zeigten, dass trotz der wachsenden ÖV-Nachfrage auf der Glattalbahn die Engpässe auf dem Verkehrsnetz im Glattal und um den Flughafen bis 2025 weiter zunehmen. Zielzustand und Massnahmen Der darauf entwickelte Zielzustand umfasst ein Zukunftsbild, das unter anderem die Konzentration der Siedlungsentwicklung um die S-Bahnstationen vorsieht. Andererseits wird PRO DOMO 41 / 2010 28 Auslastung des Strassennetzes in den Spitzenstunden in Anlehnung an die kantonalen Ziele angestrebt, mehr als die Hälfte des zusätzlichen Verkehrs auf den ÖV zu bringen. Für diesen Zielzustand wurden anschliessend Teilstrategien und Massnahmen entwickelt. Angesichts der prognostizierten Engpässe spielt dabei die Glattalautobahn eine wichtige Rolle, um die Kapazität auf dem Nationalstrassennetz langfristig zu sichern. Der dadurch geschaffene Spielraum auf dem Hauptstrassennetz soll dann mittels einer regionalen Verkehrssteuerung konsequent genutzt werden, um den ÖV zu priorisieren. Zusammen mit der 4. Teilergänzung S-Bahn, dem Ausbau des Stadtbahnnetzes sowie nachfrageseitigen Massnahmen werden so die Voraussetzungen für eine spürbare Steigerung des ÖV-Anteils geschaffen. Durch die Umgestaltung von Ortsdurchfahrten werden die Bedingungen für den Fuss- und Radverkehr auf den kurzen Distanzen verbessert. Mit dem kantonalen Gesamtverkehrsmodell konnte aufgezeigt werden, wie sich die Massnahmen auf die gesteckten Modalsplit-Ziele auswirken. Ausblick Nach Abschluss des Verfahrens werden die Resultate ab 2011 zusammen mit den anderen regionalen Gesamtverkehrskonzepten als zentrale Grundlagen bei der Erarbeitung des Agglomerationsprogrammes Zürich, 2. Generation, verwendet. Projektbeteiligte Auftraggeber Amt für Verkehr des Kantons Zürich Planung ARGE INFRAS / ewp AG Effretikon Team ewp Stephan Erne, Tomislav Kokot, Michael Lutz, Benno Singer Zukunftsbild Flughafenregion: Konzentrierte Entwicklung um S-Bahn-Stationen 29 PRO DOMO 41 / 2010 ewp
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