„Für die Banken gibt es einen Österreich-Malus“

inside your business. today.
15. JahrganG
NO. 1957
donnerstag, 16. april 2015
TREVISION
visual solutions visual solutions
a Trevision Holding Company
Daten machen mächtig
Expansionsriegel für Europark & Co
EU-Digitalkommissar Oettinger rechnet in den nächsten Tagen
mit Entwicklungen im Wettbewerbsverfahren EU vs. Google Seite 4
Das Flächenwachstum in Salzburgs Konsumtempeln scheint
­Geschichte zu sein: Die Landesregierung bremst © SES
© APA/EPA/Julian Warnad
www.trevision.at
Seite 7
Hypo/Heta Der Österreich-Chef der Deutschen Bank, Rainer Polster: „Finanzmarkt Österreich leidet“
short
© Lisi Specht
„Für die Banken gibt es
einen Österreich-Malus“
Gründertage Im Zeichen der
Selbstständigkeit steht Österreich wieder an den „Gründertagen 2015“ des Gründerservice der Wirtschaftskammern
von 17. bis 25. April. Im gesamten Bundesgebiet können
sich Interessierte Tipps und
Infos rund um die Unternehmensgründung holen. „Je höher der Informationsgrad und
je mehr in die Vorbereitung
investiert wird, desto besser
ist die Aussicht auf einen optimalen Start in die Selbständigkeit und damit auch die
Aussicht, erfolgreich am Markt
bestehen zu können“, betont
die Bundesgeschäftsführerin
des Gründerservice, Elisabeth
Zehetner-Piewald (Bild). (red)
www.gruenderservice.at
© Panthermedia/Vedran Vukoja
­Offenbarungseid
Trotz einer Art
staatlicher Bürgschaft will Österreich die Gläubiger
der Skandalbank
Hypo Alpe Adria
zur Kasse bitten.
Damit schlägt das
Land Investoren in
die Flucht, kritisieren deutsche Banker – und klagen …
Seite 2
Post AG Hauptversammlung: Aufsichtsräte gewählt
Roiss ist Ehrensenator der WU
WU-Rektor Badelt dankte Gerhard Roiss
(Bild) für langjährige Unterstützung.
Wien. Gerhard Roiss, Generaldirektor der OMV, wurde am Dienstagabend „für seine langjährige
Treue und Unterstützung der Wirtschaftsuniversität“, wie es in einer
Pressemitteilung der WU heißt, im
Rahmen einer feierlichen Zeremonie der Titel des Ehrensenators
verliehen.
Rektor Christoph Badelt dankte
Roiss in seiner Begrüßungsrede
„für großzügige Förderungen im
Bildungsbereich, die in Zeiten von
engen Budgets nicht selbstverständlich sind“, und hob sein Engagement bezüglich „Investitionen
in zukunftsweisende Themen wie
Nachhaltigkeit“ hervor. (red)
Edith Hlawati neue AR-Präsidentin
© CHSH/Spiola
(xpert.
medianet.at)
Ein Parlamentsmitarbeiter
transportiert Akten für den HypoUntersuchungsausschuss.
Ehrung Für „großzügige Förderung im Bildungsbereich“
© Eric Deron
medianet xpert.network
Das erste B2B-Branchen­
portal für Werbeagenturen und
Marketing­
berater!
© APA/Helmut Fohringer
Ölpreis wichtiger als „QE“ Die
Banken der Eurozone dürften
heuer erstmals seit der Wirtschaftskrise wieder mehr Kredite vergeben (medianet berichtete in der Mittwochausgabe),
erwarten auch die britischen
Wirtschaftsforscher von Oxford Economics und der Prüfkonzern EY. Hypothekarkredite
sollen sogar eine Rekordmarke
erreichen, faule Kredite weiter
zurückgehen. Zu verdanken
sei das aber nicht so sehr dem
EZB-Anleihenkaufprogramm:
Für die positiven Aussichten
bei Kreditvergaben sei der
geringe Ölpreis wichtiger als
das „Quantitative Easing“ der
Europäischen Zentralbank, so
EY-Österreich-Finanzexperte
Georg von Pföstl. (APA)
Am Mittwoch wurde gewählt: Die Juristin
Edith Hlawati setzte sich am Ende durch.
Wien. Die Österreichische Post
hat eine neue Aufsichtsratspräsidentin: Es ist dies die Rechtsanwältin Edith Hlawati. Zu ihrer
Stellvertreterin wurde Edeltraud
Stiftinger, Geschäftsführerin der
Austria Wirtschaftsservice GmbH,
gewählt. Der zuvor als Favorit gehandelte Mehrfach-Aufsichtsrat
und Ex-Bank Austria-Chef Erich
Hampel ging leer aus.Der bisherige
AR-Präsident Rudolf Kemler scheidet ebenfalls aus dem Aufsichtsgremium aus. Der Aufsichtsrat
der teilstaatlichen Post wurde am
Mittwoch bei der HV in Wien neu
gewählt, die Amtsdauer des alten
Gremiums lief aus. (APA)
c ov e r / Pr i m e n e w s
2 – medianet
Donnerstag, 16. April 2015
Hypo/Heta Dass Gläubiger zur Kasse gebeten werden, obwohl Kärnten für viele Anleihen haftet, gilt bei vielen Investoren als absoluter Affront
Es ist ein „beispielloser Vorgang“
© APA/dpa/Andreas Gebert
Nach der Münchner FMS klagt jetzt auch die NRW-Bank auf vollständige Rückzahlung ihrer Bonds.
Einige betroffenene Institute haben
schon den Gang zu Gericht angetreten.
Wien. Das Schuldenmoratorium der Heta, ehemals Hypo Alpe
Adria, stößt bei den betroffenen
deutschen Banken auf heftigen
Widerstand: Nach der Münchner
Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement hat am Dienstag die
deutsche NRW-Bank gegen den
Zahlungsstopp der Bad Bank der
Pleitebank Hypo Alpe Adria Klage
beim Landgericht Frankfurt eingereicht. Der Vorstandsvorsitzende
des Geldhauses, Klaus Neuhaus,
hält es für einen „beispiellosen
Vorgang“, dass das Schuldenmoratorium die Bürgschaft des Landes
Kärnten ausheble, sagte er dem
Handelsblatt (Mittwochausgabe).
„Nach unserem Rechtsverständnis bedeutet das den entschädigungslosen Entzug einer eigentumsähnlichen Position. Und das
können und wollen wir als öffentlich-rechtliches Institut nicht ohne
Weiteres hinnehmen“, wurde er
zitiert. Die Förderbank des deutschen Bundeslandes NordrheinWestfalen klagt auf die vollständige Rückzahlung ihrer Bonds im
Nominalwert von 275,5 Mio. €.
„Kann man nicht erklären“
Am Mittwoch meldete sich der
Österreich-Chef der Deutschen
Bank, Rainer Polster, zu Wort:
reichischen Grenze wegbewegen,
desto unverständlicher wird die
Thematik. Sie können niemandem
an der amerikanischen Ostküste
erklären, was hier passiert“, sagte
Polster.
Die Heta soll abgewickelt werden,
die Schuldenzahlungen wurden
gestoppt. Den Gläubigern drohen
damit riesige Verluste. Betroffen
sind etliche Banken und Versicherer in Deutschland, darunter die
Commerzbank, die HypoVereinsbank, die frühere Hypo-Mehrheitseignerin BayernLB, NordLB, der
Rückversicherer Munich Re und
die Düsseldorfer Hypothekenbank.
Die Münchner Abwicklungsanstalt
FMS Wertmanagement, die sich
um die Altlasten der in Deutschland verstaatlichten Hypo Real Estate kümmert, hatte nach Angaben
eines Sprechers bereits vor einigen
Wochen Klage in Frankfurt eingereicht. Auch die HRE-Nachfolgebank Deutsche Pfandbriefbank hatte juristische Schritte angekündigt.
Auch er sieht den Finanzmarkt
Österreich leiden. Heimische Geldhäuser, so Polster, spürten den geplanten Schuldenschnitt bzw. das
Zahlungsmoratorium gravierend:
„Für die Banken gibt es definitiv
einen Österreich-Malus. Das ist eine Kombination aus Unsicherheit
und aus mangelnder Information.“
Dies trage „nicht unbedingt zur
Attraktivität des Investments in
österreichische Finanztitel bei“,
sagte Polster. Dass Gläubiger bei
der Heta-Abwicklung zur Kasse gebeten werden, obwohl Kärnten für
viele Hypo-Anleihen haftet, gilt bei
Investoren als Affront. „Je weiter
weg Sie sich von der deutsch-öster-
Jetzt Ihren kostenlosen
Grundeintrag prüfen!
EZB: 50 Prozent abschreiben
Unterdessen mahnt die Bankenaufsicht der EZB die betroffenen
Institute zur Vorsicht. Anleihen und
Kredite an der Heta sollten um mindestens 50% abgeschrieben werden,
berichtete das Handelsblatt. Bisher
lagen die Korrekturquoten deutlich
niedriger. Die Banken haben nun
laut Zeitung bis Ende April Zeit,
um auf die Aufforderung der EZBAufseher zu reagieren. Falls sie
sich widersetzen, müssen sie das
schriftlich erklären. Deutsche Finanzinstitute haben nach Angaben
der Deutschen Bundesbank mehr
als sieben Mrd. € bei der Heta im
Feuer. Ende des vergangenen Jahres lag das Forderungsvolumen
aller deutschen Banken und Versicherungen demnach bei 7,1 Mrd. €.
Die Düsseldorfer Hypothekenbank
(DüssHyp) musste wegen der Turbulenzen sogar vom Einlagensicherungsfonds der privaten Banken
gerettet werden. (APA/red)
EZB Günstiges Geld
Leitzins stabil
Wien. Die Geldschleusen der Europäischen Zentralbank (EZB) bleiben weit offen: Die Notenbank hält
den Leitzins auf dem Rekordtief
von 0,05%. Damit können sich Geschäftsbanken weiterhin extrem
günstig mit frischem Zentralbankgeld versorgen. Zugleich verlangen
die Währungshüter von den Geldinstituten aber nach wie vor einen
Strafzins von 0,2%, wenn diese
Geld über Nacht bei der EZB parken. Damit will die Notenbank die
Kreditvergabe ankurbeln. (APA)
medianet launcht das erste B2B-Branchenportal für Werbeagenturen und Marketingberater.
Gehören Sie dazu? Dann dürfen Sie hier nicht fehlen!
Lassen Sie sich finden und profitieren Sie von neuen Partnerschaften.
Dank umfassender Suchmöglichkeiten werden potenzielle Auftraggeber
einfach und schnell auf Sie aufmerksam. Sie entscheiden, in welchem
Umfang Sie Ihr Portfolio Ihren Zielgruppen präsentieren wollen.
Jetzt den kostenlosen Grundeintrag im Portal auf Richtigkeit und
Vollständigkeit überprüfen!
Die Listings:
•Basic
•Standard
•Premium
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4
Tel.: +43 1 919 20 - 2247
[email protected] | xpert.medianet.at
Hier geht´s zu
xpert.medianet:
© APA/EPA/Julien Warnand
Dies ist erst der Anfang. Hier der weitere Timetable für die B2B-Portalfamilie:
•
PR-Agenturen
•
Media-Agenturen
•
Eventmarketer, Online- und New Media-Agenturen
•
Medien- und Creative Industries
Der Leitzins bleibt weiterhin bei 0,05%:
EZB-Präsident Mario Draghi bleibt hart.
medianet
inside your business. today.
donnerstag, 16. april 2015 – 3
© APA/Herbert Neubauer
marketing & media
Öffentliche Hand
Ministerien haben im vergangenen Jahr um rund
22 Millionen Euro geworben, ergab eine aktuelle Anfrage Seite 4
© ORF
Chor-Wettbewerb
Die Talenteshow „Die große Chance der Chöre“
startet diesen Freitag wieder im Fernsehen Seite 4
Wer die Daten hat,
der hat auch die Macht
© APA/ORF
short
Show Larissa Marolt und Mirjam Weichselbraum „grillen“
den Henssler. Der Privatsender
Vox zeigt ab 19. April (20:15
Uhr) acht neue Folgen der
Koch-Show „Grill den Henssler“. Dabei treten wieder eine
Reihe von Prominenten gegen
Fernsehkoch Steffen Henssler
(Bild) am Herd an. Als Gäste
dabei sind unter anderem
die beiden Österreicherinnen
­Marolt und Weichselbraun.
© APA/EPA/Julian Warnad
© MTS/OTRS/Ali Salehi
Tickets Der ORF bringt die
letzte Runde der Song ContestTickets auf den Markt: Beginnend mit Dienstag, werden nun
bis zum Finaltag am 23. Mai
in mehreren Tranchen noch
mehr als 20.000 Tickets für
die insgesamt neun Shows in
der Stadthalle auf den Markt
geworfen. Die letzten regulären
Tickets werden dann am jeweiligen Veranstaltungstag direkt
in der Stadthalle angeboten.
Expansion Der Axel SpringerVerlag will im profitablen
Geschäft mit Kleinanzeigen im
Internet zulegen und dabei den
englischsprachigen Raum verstärkt ins Visier nehmen. „Insbesondere in den Hauptfeldern
Immobilien und Stellenmarkt
sehen wir Chancen“, sagte
Konzernchef Mathias Döpfner
(Bild) am Dienstag auf der
Hauptversammlung in Berlin.
Der medianet
Sonderthemenplan
2015 ist
hier abrufbar!
(www.
medianet.at)
Kampagne Neben Filmsponsoring auch Sonderedition der Gewürzedition; Bewerbung mit Filmstar
Karl Merkatz als Kotányi-Testimonial
Wien. Der heimische Gewürzmarktführer Kotányi unterstützt den
neuen Kinofilm „Der Blunzenkönig“ mit dem „echten Wiener“ Karl
Merkatz.
Im Film sorgt Karl Merkatz als
Traditionsfleischhauer mit Kotányi-Gewürzen für die richtige
Würze. Zusätzlich kommt bereits
Mitte April mit der „Karl Merkatz
Königsmühle“ eine Limited Edition
der beliebten Kotányi-Gewürzmühlen auf den Markt. Der „Blunzenkönig“ Karl Merkatz fungiert auch in
der Kampagne in Print, Hörfunk,
am Point-of-Sale und Online als
Testimonial. Realisiert wurde die
Kampagne von der Agentur McCann Wien.
Die eigens für die Kampagne
zum „Blunzenkönig“ kreierte Kotányi-Mühle mit Salz & Pfeffer wird
Mitte April in auffälligen Displays
am PoS platziert. Begleitend dazu
läuft österreichweit ein HörfunkSpot, in dem Karl Merkatz alias
Blunzenkönig höchstpersönlich
und im unverkennbaren Dialekt
seine Vorliebe für Kotányi-Gewürze preisgibt. Die Kampagne beinhaltet auch ein Online-Gewinnspiel, bei dem man unter anderem
Karten für die Filmpremiere sowie
ein Meet & Greet mit dem Star ge-
winnen kann. „Als österreichisches
Traditionsunternehmen sind wir
natürlich stark mit der heimischen
Kulinarik verbunden – genau wie
der Blunzenkönig, freut sich Erwin
Kotányi über die Kooperation.
Credits:
Auftraggeber Mario Zenaty, Direktor Marketing & Innovation Kotányi GmbH Agentur
McCann Wien Managing Director Christof
Sigel Account Director Johanna Knaus
Creative Director Gerd Turetschek Art Director Kerstin Frühwirth Junior Art Director
Diana Haidin Text Daniel Stock Tonstudio
Blautöne Litho adb |design | produktion
© Kotányi
© APA/EPA/Stephanie Pilick
Wettbewerb EU-Digitalkommissar Günther Oettinger rechnet in den nächsten
Tagen mit Entwicklungen im Wettbewerbsverfahren der EU gegen Google. Dabei
steht eine Strafe von bis zu 6 Milliarden Euro im Raum. Seite 4
Das Sujet der Kampagne mit Karl Merkatz von der Agentur McCann Wien.
c ov e r
4 – medianet
short
Die große Chance der
Chöre startet Freitag
Donnerstag, 16. April 2015
Langjährige Querelen Brüsseler Wettbewerbsverfahren gegen US-Internetkonzern läuft schon seit Jahren
Droht Google eine Strafe
von 6 Milliarden Euro?
Ab Morgen kämpfen 21 Chöre um
ihre große Chance im ORF.
Wien. Am Freitag, dem 17.
April, um 20:15 Uhr in ORF
eins startet das Spin-off der
ORF-Erfolgsshow „Die große
Chance der Chöre“. 21 Chöre
stellen sich in der ersten von
zwei Castingshows der Jury –
bestehend aus Larissa Marolt,
Oliver Pocher, Birgit Sarata und
Ramesh Nair. Von der BeatBox-Formation bis zum fröhlichen Bäuerinnenchor oder
Österreichs einzigem Seemannschor – sie alle haben eines von
zwölf Tickets für das Semifinale am 1. Mai. Im Finale am 8.
Mai – live in ORF eins – geht es
dann um den Sieg und 25.000
Euro für die Chor-Kasse. Moderiert wird „Die große Chance
der Chöre“ von Andi Knoll und
Newcomerin Kristina Inhof.
New York Festivals:
zwei Mal Gold für ORF
Brüssel. EU-Digitalkommissar
Günther Oettinger rechnet für die
nächsten Tage mit Entwicklungen
im Wettbewerbsverfahren der
EU-Kommission gegen Google. Es
habe „sehr kompetente Beschwerden“ gegeben, betonte Oettinger
am Rande der Hannover Messe am
Dienstag.
Zugleich bekräftigte Oettinger
frühere Ankündigungen, dass zum
Sommer eine einheitliche Datenschutzverordnung stehen solle.
„Ich glaube, wir bekommen noch
vor Juli eine europäische Datenschutzgrundverordnung hin, die
praktisch das Thema Datenschutz
europäisch einheitlich organisiert“,
sagte er. Die entsprechende Direktive werde gerade im Dialog mit
dem EU-Parlament geschaffen.
„Sollte die Untersu-
Fragmentierter Datenschutz
chung unsere Befürchtungen bestätigen,
müsste Google die
rechtlichen Konsequenzen tragen und
seine Geschäftspraxis
in Europa ändern.“
© APA/EPA/Oliver Hoslet
© ORF
Google bevorzuge systematisch den eigenen Preisvergleichsdienst auf seinen Suchergebnisseiten.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager steigt Google nun auf die Zehen.
Margrethe Vestager
EU-Wettbewerbskommissarin
tungen bestätigen, müsste Google
die rechtlichen Konsequenzen tragen und seine Geschäftspraxis in
Europa ändern“, sagte Vestager.
Im schlimmsten Fall könnte Medienberichten zufolge Google eine
Stafe von 10% des Umsatzes drohen; auf 2014 umgelegt, wären das
satte sechs Mrd. Euro.
Konkurrenten und Unternehmen
aus der Medienbranche werfen
Google ja vor, sie in der Suchmaschine zugunsten eigener Dienste
zu benachteiligen.
Sie wollen unter anderem einen
prominenteren Platz bei der Anzeige von Suchergebnissen. Der Internet-Konzern erklärte sich im Zuge
des Verfahrens zu Zugeständnissen bereit, die Vestagers Vorgänger Joaquín Almunia ausreichend
New York Festivals: Der ORF erhält
zwei Mal Gold für Dokumentationen.
Wien. Bei den renommierten
New York Festivals gab es
zweimal Gold für die ORF
Naturfilmmarke „Universum“Dokumentationen.
In der Kategorie „Nature &
Wildlife“ wurden Kurt Mündls
„Hummeln – Bienen im Pelz“ als
auch Franz Leopold Schmelzers
„Afrikas Wilder Westen – Namibias Wüstenpferde“ mit der
Goldmedaille prämiert.
Für „Hummeln – Bienen im
Pelz“ begleitete Mündl teils
mit einer Spezialkamera den
Jahreszyklus einer Hummelkönigin. Der Film entstand als
Koproduktion von ORF, ORFEnterprise, Power of Earth
und BMUKK, gefördert von
Lebensministerium, Cinestyria
und Natur im Garten. „Afrikas
Wilder Westen – Namibias
Wüstenpferde“ entstand als Koproduktion von ORF, Interspot
Film, Arte und NDR und zeigt
Afrikas einzige Wildpferde. „Zeichen des Vergessens“ von Bärbel Jaks wurde mit drei „Gold
World Medals“ ausgezeichnet
und dokumentiert das Leben
des Fotografen und Malers
Manfred Bockelmann.
Werbeausgaben FPÖ-Anfrage-Serie zu den Werbeaufwendungen der Ministerien
22 Millionen für Kommunikation
Wien. Laut einer Anfrage-Serie der
Freiheitlichen zu den Werbeausgaben der Ministerien haben diese im
vergangenen Jahr um rund 22 Mio.
€ geworben.
Den größten Werbeaufwand habe das Bundeskanzleramt betrieben, erklärte FPÖ-Generalsekretär
Herbert Kickl gegenüber der Austria Presse Agentur.
mit 2,2 Mio. Euro. Im Bildungsressort und dem Agrarministerium
waren es jeweils rund 2 Mio. Euro; rund 1,9 Mio. Euro waren es im
Außenministerium.
Rund 1,6 Mio. Euro für die Werbung gaben das Innenministerium und das Finanzministerium
aus, 1,5 Mio. Euro das Verteidigungsressort und 1,2 Mio. das Ge-
sundheitsministerium. Das Wirtschaftsministerium inserierte um
1 Mio. Euro, das Familienministerium 771.000 Euro.
Das Kulturressort gab laut der
Beantwortung nur 1.860 Euro
aus, und das Justizministerium
schrieb, dass es 2014 keine medialen Einschaltungen mit Werbecharakter getätigt habe.
(APA)
Kulturministerium sparsam
Die Ministerien haben ihre Ausgaben in den Beantwortungen in
unterschiedlicher Weise gemeldet,
zum Teil waren es nur die Nettobeträge; in diesen Fällen berechnete die FPÖ Werbeabgabe sowie
Umsatzsteuer selbst. Insgesamt
kamen die Freiheitlichen somit auf
rund 22 Mio. Euro Werbeausgaben
inklusive Schaltungen mit einem
Auftragswert unter 5.000 Euro. Die
Aufwendungen erfolgten für Öffentlichkeitsarbeit, Werbung oder
Informationsarbeit.
Im Bundeskanzleramt waren es
3,5 Mio. Euro, gefolgt vom Infrastrukturministerium mit 2,8 Mio.
Euro und dem Sozialministerium
© APA/Herbert Neubauer
© ORF
© ORF/BBC/Screen Grab
Laut jüngsten Medienberichten
will die EU-Kommission den Druck
auf Google in dem bereits seit Jahren laufenden Verfahren erhöhen,
möglicherweise auch mit formalen
Vorwürfen.
Für die Ermittlungen ist Oettingers Kollegin Margrethe Vestager
zuständig, die Wettbewerbskommissarin ist.
Die EU-Wettbewerbskommissarin leitete zudem eine kartellrechtliche Untersuchung zu Googles Mobilfunk-Betriebssystem
Android ein, das auf Smartphones
und Tablets genutzt wird. „Sollte
die Untersuchung unsere Befürch-
fand. In der Kommission gab es jedoch Widerstände gegen eine Einstellung des Google-Verfahrens.
Oettinger sagte, oberstes Gebot
sei die Neutralität in der EU – würde auf Suchmaschinen ein Eigenprodukt bevorzugt, verstoße das
gegen Wettbewerbsregeln. Wenn
ein Unternehmen 85% Marktanteil
habe, sei das ein Quasi-Monopol,
da müsse man genau hinschauen.
Außerdem soll die EU eine Meldeplattform für Cyber-Attacken
bekommen, wie Oettinger weiter
sagte.
Die jüngste Cyber-Attacke gegen
den französischen TV-Sender TV5
Monde habe die Notwendigkeit
verdeutlicht. „Wir wollen eine europäische Plattform schaffen – mit
Mitteilungspflicht.“
2014 hatte das Bundeskanzleramt den meisten Kommunikationsbedarf.
Bereits am Vorabend hatte Oettinger die derzeitige DatenschutzSituation kritisiert: „Google geht in
Europa zu einem fragmentierten
Datenschutzraum, wo die geringsten Datenschutzrechte formuliert
sind, bringt den Staubsauger mit
und saugt dort die gesamten Daten
Europas und der deutschen Wirtschaft ab, bringt sie in die USA,
verarbeitet sie und verkauft sie.“
Abhilfe könne eine europaweit
einheitlichere Nutzung und Sicherung von Daten bringen: „Wer die
Daten hat, hat die Macht“, so Oettinger zu einer möglichen Lösung
des Problems.
Der Kommissar beklagte zudem
einen Mangel an IT-Fachkräften.
Pro Jahr dürften durch die digitale
Industrie EU-weit rund 150.000
neue Stellen entstehen. Da etwa 40
bis 50 Prozent der Stellen im produzierenden Gewerbe wegfallen
könnten, würde es unterm Strich
aber nur einen leichten Überschuss
in den kommenden fünf Jahren
­geben.
Für digitale Forschungsprojekte
habe die EU ihre Mittel gerade gegenüber der vergangenen Förderperiode auf rund eine Mrd. Euro
pro Jahr aufgestockt. Der digitale
Sektor spiele dabei eine zentrale
Rolle.
(APA)
Slowenien Gericht
Strafverfolgung
von Journalistin
Ljubljana. Die Strafverfolgung der
slowenischen Enthüllungsjournalistin Anuska Delic, die wegen
angeblicher Veröffentlichung von
Geheimdienstinformationen vor
Gericht stand, soll beendet werden. Die Staatsanwaltschaft hat
die Anklage wegen mangelnder Beweise zurückgezogen, wie slowenische Medien berichteten.
Seit Jahresanfang lief der Strafprozess gegen die Journalistin der
größten Tageszeitung Delo wegen
einer Serie von Artikeln, in denen
sie Ende 2011 angebliche Verbindungen zwischen einer NeonaziGruppe und der Demokratischen
Partei (SDS) von Ex-Premier Janez
Jansa aufdeckte. Die Staatsanwaltschaft warf ihr vor, in dem Artikel
Informationen des Geheimdiensts
SOVA veröffentlicht zu haben.
Delic hat hingegen behauptet,
alle Informationen mit klassischen
journalistischen Methoden gesammelt zu haben; dabei habe
sie öffentlich zugängliche Quellen
– darunter Facebook und die Enthüllungsplattform WikiLeaks – genützt.
(APA)
Wäre HEROLD MDOnline ein Auto,
würde es so aussehen.
Extreme Leistung – und das zum kleinen Preis: MDOnline (Marketingdaten Online) ist mit Abstand
Österreichs stärkste Firmendatenbank und liefert wochenaktuell bis zu 465.000 Personen- und 350.000
Unternehmensdaten. Damit kann man seinen Außendienst effizient steuern, B2B-Zielgruppen einfach und
präzise übers Web selektieren und ganz bequem mit Direct Mails beschicken. Ein Mausklick und schon
kümmert sich der HEROLD um Layout, Druck und Versand. Auf Wunsch mit Geomarketing-Funktion und
deutschen Daten. Mehr Infos: http://marketingdaten.herold.at, Tel. 02236/401-38161
retail
medianet
© Ottakringer
kurz & griffig
Die Ottakringer Getränke AG konnte den Umsatz in 2014
auf 224,64 Mio. € steigern - ein Plus von 1,1 Prozent
© MW LV NRW
inside your business. today. Donnerstag, 16. April 2015 – 6
Aus für Schulkakao
EU-Abgeordnete wollen Kakao wegen Zucker und Zusatzgeschmacksstoffen aus der EU-Schulmilchförderung streichen Seite 7
Salzburg verpasst Europark & Co
einen dicken Expansionsriegel
© Spar European Shopping Center
Expansionsbremse
Das Flächenwachs­
tum in Salzburgs
Konsum­tempeln
scheint Geschichte
zu sein: Die Landes­
regierung hat die Er­
weiterungswünsche
der großen Einkaufs­
zentren abgelehnt.
Seite 7
Shoppingcenter-Studie Beim Shoppen ist die Sauberkeit der wichtigste Kundenfaktor
Industrie Mehr Erlös mit Babynahrung und Tafelwasser
Richard Lugner verhalf seiner LugnerCity zum bekanntesten EKZ Österreichs.
City Süd (10,5%) das Lieblings-Einkaufszentrum der Befragten, mit
Abstand dahinter befinden sich
das Donau Zentrum (7,1%) und die
PlusCity (6,9%).
Beim Shoppen allgemein schätzen die Einkäufer die Sauberkeit
(Top-Box-Wert „sehr wichtig“:
73,3%), gute Parkmöglichkeiten
(70,6%), sowie eine gute Erreichbarkeit mit dem Pkw (64,9%). Auch
eine gute Belüftung der Räumlichkeiten (63,1%), ausreichend
Waschräume bzw. Toilettenanlagen (62,2%) und eine angenehme
Einkaufsatmosphäre (54,7%) spielen eine wichtige Rolle.
(red)
© betagrup.com
Wien. Eine aktuelle Studie des
Online Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent.
com nimmt die größten Shoppingcenter Österreichs unter die Lupe:
2.000 Personen zwischen 14 und 69
Jahren wurden rund um ihre Einstellung zu den bekanntesten Einkaufstempeln befragt. Ergebnis:
Lediglich 12,4 Prozent präferieren
Open-Air-Einkaufsstraßen gegenüber Einkaufszentren.
Das bekannteste Shoppingcenter
Österreichs ist die Lugner City (gestützte Bekanntheit: 84,3%), dicht
gefolgt von der Shopping City Süd
(81,4%). Zugleich ist die Shopping
© APA/Herbert Neubauer
Lugner City ist bekanntestes EKZ Danone legt 4,8% zu
Danone erzielte im ersten Quartal einen
Erlös von 5,47 Mrd. Euro (+4,8%).
Paris. Bessere Geschäfte mit Babynahrung in China und die Nachfrage nach Tafelwasser hat Danone
zum Jahresanfang höhere Einnahmen beschert. Der Umsatz auf
vergleichbarer Basis kletterte im
ersten Quartal um 4,8 Prozent auf
5,47 Mrd. €. Da das wirtschaftliche
Umfeld in Europa schwierig bleibe,
behielt der weltweit größte Hersteller von Joghurt sein Ziel für dieses
Jahr bei. Die Franzosen rechnen
mit einem Umsatzplus zwischen
vier und fünf Prozent. Ein Rückruf
von Babynahrung in Asien hatte
dem Unternehmen vor zwei Jahren
zu schaffen gemacht.
(APA)
re ta i l & pr odu c ers
Donnerstag, 16. April 2015
medianet retail – 7
Raumordnung vs. Einkaufszentren Die Landesregierung lehnt die Erweiterungswünsche der großen Shoppingtempel geschlossen ab
Salzburg stoppt Flächenzuwachs
Salzburg. Das Flächenwachstum in
Salzburgs Konsumtempeln scheint
Geschichte: Die Landesregierung
hat die Erweiterungswünsche der
großen Einkaufszentren geschlossen abgelehnt. Grund: Man wolle
die Regionen stärken und nicht
weiter Kaufkraft von dort abziehen. So begründeten Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und
Raumordnungs-Referentin LHStv.
Astrid Rössler (Grüne) die Entscheidung.
Besonders schmerzhaft trifft
diese Salzburgs größtes Einkaufszentrum Europark (35.900
Quadratmeter Verkaufsfläche),
das eine Erweiterung um 11.300
Quadratmeter plante. Es gehört
zu sechs von 20 beantragten Projekten, denen die Regierung einen
Riegel vorgeschoben hat. Auch der
Erweiterung des Designer Outlet
Centers (um 14.630 Quadratmeter),
das wie der Europark an der Autobahn am Stadtrand liegt, sowie
dem Neubau eines großen Möbelhauses in St. Johann im Pongau
(13.000 Quadratmeter) wurde eine
Absage erteilt. Von gesamt 20 Anträgen wurden sechs abgelehnt,
sechs wie beantragt bewilligt –
bei den Bewilligungen handelt es
sich allerdings bis auf eine Lagerhaus-Erweiterung um regionale
Verbrauchermärkte mit einigen
hundert Quadratmetern Flächenausbau. Drei weitere Vorhaben
wurden mit reduzierter Erweiterung genehmigt. Vier Vorhaben
sind ebenfalls bewilligungsfähig,
erfüllen aber noch nicht alle formalen Voraussetzungen, und ein
Projekt ist noch nicht ausreichend
konkretisiert.
Das Nein zum Flächenwuchs der
Einkaufszentren dünkt endgültig:
Gegen die Landes-Verordnung gibt
es keine Rechtsmittel. Haslauer
rückte die Dimension der abgelehnten Flächen in Relation: Allein
die Anträge für Europark und Designer Outlet Center hätten mit über
25.000 Quadratmetern der gesamten Verkaufsfläche der Gemein-
EU Schulmilchförderung
Schulkakao-Aus
Brüssel. Der Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments hat sich
gegen die Förderung von Schulkakao mit EU-Mitteln ausgesprochen.
85 Prozent aller in Österreich gelieferten Schulmilchprodukte sind
Kakao und Fruchtmilch. „Produkte
mit Zucker und Zusatzgeschmacksstoffen widersprechen dem Bildungs- und Gesundheitsgedanken“,
meint die sozialdemokratische EUAbgeordnete Karin Kadenbach und
verweist auf 22 Mio. übergewichtige Kinder in der EU.
(red)
den Neumarkt, Seekirchen und
Oberndorf – drei regionale Zentren
– zusammen oder rund der halben
Verkaufsfläche der gesamten Salzburger Altstadt entsprochen.
„Raumordnungswahn“
Die Entscheidung der Salzburger Landesregierung, die Erweiterungswünsche der großen Einkaufszentren nicht zu bewilligen,
kam bei den Europark-Betreibern,
Arbeiterkammer (AK) und Gewerkschaft nicht so gut an. Die AK
sprach von „grünem Raumordnungswahn“, die Gewerkschaft
von einem „schwarzen Tag für den
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried
Haslauer will die „Regionen stärken“.
WEIN
DEINE WELT IsT,
IsT DAs DEIN
GUIDE.
Die PREMIUM GUIDES von
NEU
WEIN
GUIDE
Winzer Gu
ide
Österreich
2015
Man muss nicht alles wissen.
Man muss nur wissen,
wo man nachschauen kann.
WEIN GUIDE
Österreich Rot 2015 ––
inklusive Österreichs beste Süßweine
Weitere Informationen und Bestellung unter
www.weinguide.at
www.weinguide.at
22 Mio. übergewichtige Kinder können
nicht irren: Schulkakao schmeckt super!
die Studie in einer Aussendung als
Gefälligkeitsgutachten: „Die wissenschaftlichen Methoden und die
Herangehensweise der CIMA wurden bereits zwei Mal von Experten
als völlig untauglich erklärt.“ Es
mache den Anschein, die Firma sei
mit einer Studie beauftragt worden, „um nicht nach objektiven
Kriterien beurteilen zu müssen,
sondern um zu Ergebnissen zu
kommen, die den eigenen politischen Vorstellungen entsprechen“,
so Wild. Die Geschäftsführung
des EKZs „ist über diese politische
Willkür schockiert und wird dieses
zukunftsorientierte Projekt weiter
verfolgen“.
(APA/nov)
WENN
2015
© Milchwirtschaftliche Landesvereinigung NRW
Wirtschaftsstandort“.
Spar European Shopping Centers (SES) als Europark-Betreiber
kritisierten eine der NegativEntscheidung zugrunde liegende
Kaufkraftstudie der Firma CIMA
Austria. Diese stellt einen hohen
Kaufkraftabfluss aus den Regionen
in den Zentralraum und hier v.a.
an drei Standorte fest; ebenso relativiert CIMA das Argument, neue
Verkaufsflächen in Einkaufszentren würden Arbeitsplätze schaffen: Im Gegenzug würden Jobs an
bestehenden Standorten verloren
gehen.
Marcus Wild, Europark- und
SES-Geschäftsführer, bezeichnete
© Salzburg Landeshauptmann Büro
Entscheidung stößt bei den Einkaufszentren-Betreibern, AK und Gewerkschaft auf wenig Gegenliebe.